Archivbild - Das Homburger Sinfonieorchester brillierte im Kulturzentrum Saalbau. - Foto: Rosemarie Kappler
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Traditionell beginnt in Homburg das neue (Kultur)Jahr mit einem Neujahrskonzert des Homburger Sinfonieorchesters. Um ein Haar wäre vor wenigen Tagen fast mit dieser Tradition gebrochen worden. Denn im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung der städtischen Kulturgesellschaft war angesichts der Entwicklung der Infektionszahlen eine Absage der beiden Konzerte am 16. Januar diskutiert worden.

Dass das am Ende dann doch keine Option war, dass die Stadtverwaltung und ihre Tochtergesellschaft Mut bewiesen und Corona konform ans Werk gingen, dafür gab es am Sonntag dann im Kulturzentrum Saalbau zweimal zusätzlichen Beifall. Einmal, als die Erste Beigeordnete Christine Becker in ihrer Begrüßung feststellte, dass es der Stadt wichtig war, die Kultur am Leben zu halten und ein Zeichen zu setzen, und ein weiteres Mal, als Moderator Stefan Kunz eben diese Stadt Homburg zu ihrem Mut beglückwünschte, den Menschen das genussvolle Erleben dieses fantastischen Orchesters zu ermöglichen.

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Kunz sprach dabei mehrfach von den „Homburger Sinfonikern“. Das klang zwar ungewohnt, doch letztlich war es wie der doppelte Unterstrich und das Adelssignet für den von Jonathan Kaell geleiteten Klangkörper. Die Musici hatten sich über viele Wochen auf eben genau diesen Auftritt vorbereitet, hatten sich mit Vorfreude und Konzentration auf „Kunterbunte Höhenflüge“ fokussiert. Der Programmtitel wurde dem Inhalt und Dargebotenen völlig gerecht.

Mit Ohrwürmern und spannungsreichen, hochkomplexen Klangteppichen zündete das Orchester spielfreudig ein musikalisches Feuerwerk, das es in sich hatte. Mit der schmissigen Ouvertüre „Berliner Luft“ ging es los und hinein in eine kurzweilige Zeit der leichten Klänge und wuchtigen Wallungen. Eingeladen waren mit dem Tenor Koral Güvener und dem Pianisten Jonas Stark zwei Gäste, die für zusätzliche Beifallsstürme sorgten. Güvener brillierte inbrünstig mit Highlights der Operettenliteratur, komponiert von Kalman (Zwei Märchenaugen, Komm Zigan) und Lehar (Dein ist mein ganzes Herz).

Moderator Kunz nahm zuvor allen den Zuhörern der ersten Reihen die Angst: „Koral ist PCR getestet.“ Für die Besucher galt Maskenpflicht auf allen Plätzen. Die Musiker griffen – dort wo machbar und sinnvoll – ebenfalls zur Maske. Das bedeutete zwangsläufig, dass die Streicher-Zunft maskiert war, während die Bläser-Fraktion damit wohl kaum zurecht gekommen wäre. Eine Überraschung war bei beiden Konzerten Jonas Stark. Der junge Pianist machte aus Gershwins „Rhapsody in Blue“ ein fulminates Erlebnis und wurde dafür förmlich mit Applaus überhäuft.

Das Programm des Neujahrskonzertes bot mit Werken von Strauß, Williams und Bernstein weitere Höhepunkte der sinfonischen Gute-Laune-Musik, die das Orchester förmlich zelebrierte und damit den Konzertbesuchern einen wunderbaren Start in ein vielleicht zwangloseres Kulturjahr ermöglichte.

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