Mit einem Festgottesdienst unter dem Motto „Verbunden über Generationen“ begeht die katholische Gemeinde St. Martin, Pfarrei Heiliger Nikolaus Bexbach, den 140. Weihetag ihrer Kirche. Im Anschluss sind alle zum coronakonformen Gemeindefest auf den Vorplatz und ins Gemeindezentrum St. Martin eingeladen.
Wo jetzt die Pfarrkirche steht, stand bis 1880 ein kleines, uraltes Kirchlein aus dem 13./14. Jahrhun dert, das 1751 vergrößertwurde, schreibt Hans Glößner im neu aufgelegten Kirchenführer. Im 19. Jahrhundert stieg die Bevölkerungszahl aber so stark an, dass nur der Bau einer neuen Kirche Abhilfe schaffen konnte. Und so wurde am 29. April 1880 der Abriss der alten und der Bau einer neuen Kirche beschlossen. Diese konnte schon am 8. September 1881 durch den damaligen Bischof von Speyer, Josef Georg von Ehrler, feierlich eingeweiht werden.
Die Kirche hat den Charakter einer Basilika. Sie ist 45 Meter lang und 23 Meter breit. Der Innenraum ist durch Arkadenreihen in drei Längsschiffe unterteilt, derenmittleres, das sogenannte Hochschiff, mit 18,5 Meter deutlich höher ist als die beiden seitlichen. Das Hochschiff ist mit einer flachen Holzdecke abgeschlossen, die bei der letzten Innenrenovierung (2005/2006) mit eingelegtem Gold verziert wurde. Auch die Arkaden wurden dabei von Säule zu Säule durch ein Bandmuster verschönert. Der ganze Innenraum wurde weiß gestrichen, die Sandsteinstruktur durch ein braunes Rot betont.
Obwohl erst 1964 im Rahmen der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils die Vorschrift erlassen wurde, dass der Altar freistehend sein soll, hat man bereits bei der Renovierung 1962 den Hochaltar entfernt und einen „Volksaltar“ errichtet. Die Statuen von Maria und Johannes und das Kreuz des alten Hochaltars, die heute mit dem Retabel einen Blickfang bilden, wurden dabei an der Chorrückwand befestigt.
Bei der Renovierung 2006 wurde der Marmorboden des Chorraums entfernt und durch Sandstein ersetzt, die Kanzel entfernt und der Tabernakel in die ehemalige Taufkapelle versetzt, die nun als Sakramentskapelle dient.
Besonders markant für die St. Martin-Kirche sind die Glasfenster, die der Neunkircher Kunstmaler Willi Kurz kreiert hat. Die drei Chorfenster, relativ dunkel gehalten, um beim Blick zum Altar nicht zu blenden, zeigen in der Mitte den verklärten Christus mit Blick auf das himmlische Jerusalem, zu beiden Seiten den Patron der Gemeinde, den heiligen Martin bei der Mantelteilung und die Patronin der Bergleute, die heilige Barbara.
In den Seitenschiffen sind links die leiblichen Werke und rechts die geistigen Werke der Barmherzigkeit in Bildern von Heiligen dargestellt. Auf der Rückseite nimmt Maria alle Menschen unter ihren weiten Schutzmantel. Ihr zur Seite stehen die Apostel Paulus und Petrus. Die große Rosette über der Orgel zeigt den Heiligen Geist als weiße Taube, die sieben äußeren Ringe symbolisieren in glühendem Rot die sieben Gaben des Heiligen Geistes. Das Deckenfenster der Sakramentskapelle zeigt ebenfalls auf roten Grund den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube.
Der 37 Meter hohe Kirchturm weist auf allen vier Seiten eine Uhr auf. Vier Glocken, die Maria, Martin, Barbara und Bruder Konrad gewidmet sind, machen das Geläut aus. Fast fertiggestellt ist der neue Vorplatz an der Kirche. Er soll zu einem späteren Zeitpunkt offiziell eingeweiht werden.
Termin: Sonntag, 12. September, 10 Uhr