Bild: Stephan Bonaventura
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Für den FC Homburg geht es am Freitag gegen den FC Astoria Walldorf schon um verdammt viel. Nach dem vollkommen misslungenen Saisonstart, muss unbedingt ein Sieg her, soll keine Trainerdiskussion im grün-weißen Umfeld aufkommen. Coach Timo Wenzel gibt sich dementsprechend kämpferisch. Und scheut sich nicht, Klartext zu reden.

„Wenn ich sehe, dass ich als Letzter vom Trainingsplatz runterkomme und der erste Spieler schon wieder im Auto sitzt, dann ist das keine optimale Vorbereitung.“ Es kommt wahrlich nicht oft vor, dass ein Trainer in aller Öffentlichkeit das Fehlverhalten eines Spielers so genau schildert. Doch genau das tat Wenzel bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Astoria Walldorf. Und es blieb nicht dabei: Immer wieder ging er auf eine aus seiner Sicht falsche Einstellung des ein oder anderen Spielers ein.

Hintergrund ist natürlich der schlechte Auftakt in die Spielzeit. Nur zwei Punkte hat man in fünf Spielen gesammelt, sage und schreibe 14 Mal musste Keeper David Salfeld bereits hinter sich greifen. Viermal kassierte der FCH mindestens drei Gegentore. So wie vergangenes Wochenende beim KSV Hessen Kassel, wo man auch in der Höhe verdient mit 0:3 den Kürzeren zog. Eigentlich ist Kassel ein Gegner, den man im Griff haben sollte. Davon konnte jedoch letzten Samstag keine Rede sein. Für Wenzel scheint dies in erster Linie an mangelnder Einstellung zu liegen. „Es gibt kein Qualitätsproblem, wir stehen zu 100% hinter dem Team“, versichert er auf Nachfrage.

Doch er verdeutlicht auch, dass er bereit ist durchzugreifen. Wenn ein Spieler seine Leistung nicht bringe, spiele er eben nicht, so Wenzel. „Es kann sehr gut sein, dass es gegen Walldorf Veränderungen geben wird.“ Der Blick auf die Startelf dürfte vor diesem Hintergrund gegen die Astoria noch einmal ein Stück interessanter werden als ohnehin schon. Wen könnte der Trainer mit seinen Aussagen zur Einstellung gemeint haben? Mart Ristl offenkundig nicht, dem spricht er noch in der Pressekonferenz eine Einsatzgarantie aus. Vielleicht lieg das auch daran, dass der 25-jährige defensive Mittelfeldspieler einen sehr entschlossenen Eindruck macht. „Wir wissen was wir zu tun haben. Es gilt definitiv, eine Reaktion zu zeigen.“

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Die scheint auch mit Blick auf den Gegner bitter nötig, denn die Kurpfälzer konnten bereits sieben Punkte einfahren, darunter Siege gegen vermeintlich starke Mannschaften wie den FSV Frankfurt oder VfB Stuttgart II. Nicht umsonst warnt Wenzel vor dem Team von Trainer Matthias Born. „Das ist eine Mannschaft, die wirklich eklig zu bespielen ist. Da müssen wir gewappnet sein.“ Auf Walldorfer Seite wird ein alter Bekannter jedoch nicht zum Zuge kommen: Marcel Carl, der im Sommer vom FCH in die Kurpfalz wechselte, fällt wohl verletzt aus. Auf Homburger Seite fehlen wahrscheinlich nur die Langzeitverletzten Thomas Gösweiner, Ivan Sachanenko und Patrick Lienhard. Nicht zuletzt deshalb gibt es eigentlich kein großes Drumherumreden: Ein Sieg ist für die Grün-Weißen Pflicht, möchte man nicht schon zu Beginn der Saison in einen ganz tiefen Abstiegsstrudel geraten.

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