Islamausstellung Forum Homburg_1
Großer Andrang bei der Eröffnung Foto: Jürgen Kruthoff / Stadt Homburg
Anzeige

Seit Montag wird im Foyer des Homburger Rathauses eine Ausstellung über den Islam präsentiert. Die Ausstellung, welche durch Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind vor zahlreichen Gästen eröffnet wurde, wird bis zum Freitag, 5. Februar 2016, zu sehen sein.

Organisiert wird die Ausstellung unter dem Titel „Eine Reise durch die islamische Zeit“ von der Reformgemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Rathaus zu besichtigen, darüber hinaus sind montags bis mittwochs jeweils von 10 bis 16 Uhr, donnerstags von 10 bis 18 Uhr und freitags von 10 bis 13 Uhr Mitglieder der Gemeinde anwesend, um Interessierten auf Wunsch die Ausstellung näher zu erläutern. Zum Programm gehören auch zwei Vorträge, die am Donnerstag, 21. und 28. Januar 2016, jeweils um 17 Uhr angeboten werden. Am 21. Januar lautet der Vortrag „Islam und Demokratie“, am 28. Januar „Die Frau im Islam“. Es gibt jeweils im Anschluss eine Frage-Antwort-Runde.

Zum Auftakt wurde einige Verse aus dem Koran auf arabisch gesungen, dann in deutscher Übersetzung vorgetragen. Dabei stand der Begriff der Gerechtigkeit im Vordergrund. Zur Eröffnung betonte Oberbürgermeister Schneidewind, dass eine Islam-Ausstellung zum momentanen Zeitpunkt kein einfaches Thema sei. Grundlage des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland sei das Grundgesetz, betonte der OB. Dabei seien die Aspekte der Gleichheit von Mann und Frau, der Trennung von Staat und Kirche sowie die Religionsfreiheit besonders wichtig. Die Religionsfreiheit beinhalte auch, eine Religion vorstellen zu dürfen. Daher habe er der Ausstellung der Ahmadiyya Gemeinde schon im Sommer vergangenen Jahres zugestimmt.

Islamausstellung Forum Homburg_2
Foto: Jürgen Kruthoff / Stadt Homburg

Die Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat möchte mit der Ausstellung versuchen, verschiedene Aspekte des Islam zu beleuchten und möchte erreichen, dass die Menschen miteinander, statt übereinander zu sprechen und so einen Beitrag dazu leisten, den interreligiösen Frieden in der Gesellschaft zu fördern. „Wer sich gegen Gewalt und Hass stellt, bekommt meine Unterstützung. Wir müssen auch zeigen, dass Glaube nicht automatisch zu Extremismus führen muss. Ich habe keinerlei Verständnis dafür, die Religion als Grund für Konflikte anzuführen. Dies habe ich auch schon beim Kampf zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland furchtbar gefunden“, so OB Schneidewind. Bezugnehmend auf das aktuelle Thema Flüchtlinge sagte OB Schneidewind, dass wir diese Aufgabe nur bewältigen können, wenn wir tolerant sind und sich die Flüchtlinge integrationswillig zeigen.

Anzeige

Als Vorsitzender der Jugendorganisation der Ahmadiyya Gemeinde sprach Nida Bajwa, der die Ausstellung organisiert hat. Er bedankte sich zunächst für die Möglichkeit, die Ausstellung zeigen zu können und ging darauf ein, dass er im vergangenen Jahr auf den OB zugekommen sei, weil die Berichterstattung über den Islam, geprägt durch verschiedene Terroranschläge, in einer Art erfolgte, die nicht repräsentativ sei. Daher wolle seine Gemeinde präsent sein, um Vorurteile abzubauen und über ihre Sicht auf den Islam zu informieren.

„In unserer Gemeinde geht es vor allem um Gerechtigkeit und eine Trennung von Staat und Religion.“ Er sprach auch ein Gefühl des Unwohlseins, das er und auch andere Deutsche seines Glaubens aufgrund von Vorurteilen und Vorbehalten empfinde. Daher soll versucht werden, mit der Ausstellung ein wenig zur Aufklärung über den Islam beizutragen. Das Motto der Ahmadiyya Gemeinde sei Frieden, Freiheit und vor allem Loyalität zu Deutschland, da die Gemeinde selbst eine verfolgte Gruppe in islamischen Ländern sei, erklärte Bajwa.

Es besteht auch die Möglichkeit, Kleingruppen wie Schulklassen durch die Ausstellung zu leiten. Es können bei entsprechendem Interesse auch Vorträge für Gruppen zu speziellen Themen organisiert werden. Ansprechpartner für interessierte Gruppen oder Schulen, die einen Termin für eine Führung oder einen Besuch der Ausstellung absprechen möchten, ist Herr Nida Bajwa. Er ist in Homburg unter der Telefonnummer 06841-1873980 und per E-Mail unter bajwa.nida@gmail.com zu erreichen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein