Es fängt an, gelb zu leuchten auf den Wiesen. An Straßenrändern auch, an Häusermauern, so ziemlich überall: Der Löwenzahn, hier „Bettsächer“ genannt, beginnt zu blühen.
Damit ist die beste Zeit, einen schmackhaften Salat daraus zuzubereiten, eigentlich schon vorbei. Denn vor der Blüte ist Löwenzahn weniger bitter, aber dennoch so herb, dass er nicht jedermanns Geschmack ist. In der Natur wird er am besten morgens bei sonnigem Wetter von ungedüngten Wiesen gestochen. Aber er wird auch in Betrieben eigens angebaut und ist so noch eine Zeitlang auf Märkten und in Geschäften erhältlich.
Gesund ist er allemal. Unter anderem soll er gegen Leberund Gallenbeschwerden helfen, appetit- und stoffwechselanregend wirken, blutreinigend und vor allem harntreibend. Letzteres verhalf ihm zum Name „Bettsächer“, nach anderer Schreibweise auch „Bettsaier“ (Bettnässer), im Französischen pissenlit.
Was außer der namensgebenden Pflanze noch in den Salat gehört, da gehen die Meinungen auseinander. Eine übliche Kombination sind Kartoffeln (im Dressing oder als Beilage, dann gerne in Form von Bratkartoffeln), Eier (hartgekocht oder als Spiegelei) und Speckwürfel.
Es können aber nicht nur die Blätter verwendet werden, und es gibt mehr als Löwenzahnsalat. Für einen Tee wird praktisch die ganze Pflanze genutzt. Aus der Wurzel kann man Kaffee Ersatz zubereiten. Und dann gibt es noch „Löwenzahnhonig“ aus den Blüten, der eigentlich eher ein Sirup oder ein leckerer Brotaufstrich ist. Dazu werden Blüten mit Wasser und Zitrone aufgekocht, dann abgesiebt und die Flüssigkeit mit Zucker gekocht, bis sie die gewünschte Konsistenz hat. Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen bei der Zubereitung.
Also raus ins Grüne mit Tasche und Messer. Den notwendigen Abstand zu halten dürfte dabei kein Problem sein. Zum Schutz der Natur gilt, dass Sie nur so viel mitnehmen, wie Sie selbst verarbeiten können, und auch nur auf freigegebenen Flächen ernten. Und nicht vergessen: Ein paar Blüten müssen stehenbleiben und ausreifen. Denn mit einem kräftigen Pusten die entstehenden Schirmchen fliegen zu lassen, das macht gute Laune und ist damit mindestens genauso gesundheitsfördernd wie die innerliche Anwendung.