Foto: Sarah Staut
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Das Projekt „Faszientraining in den OP-Bereichen des UKS” hat den Innovationspreis 2022 des Bundesverbandes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BBGM e.V.) gewonnen.

Initiiert wurde das Training von Sarah Staut vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) mit Unterstützung von Timo Mohnen, Pflegedienstleitung OP-Funktionsdienst im UKS, und der MOOVE GmbH – ein Partner unseres BGM.

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Operieren und Assistieren im OP ist ein Knochenjob – die körperliche Belastung ist nicht zu unterschätzen. Meist verbringen die Ärzte und auch die OP-Pflegekräfte Stunde um Stunde in einer konzentrierten Zwangshaltung. Sie stehen vornüber gebeugt und machen nur ganz kurze Drehbewegungen. „Nach einer längeren OP oder mehreren OPs in einer Schicht ist da schon mal die Luft raus und der Rücken und Nacken schmerzen“, berichtet Timo Mohnen.

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Wie man den Verspannungen vorbeugen und die Gesundheit der Kollegen stärken könnte, darüber hat er sich schon länger mit Sarah Staut vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement des UKS ausgetauscht. „Eine Pflegekraft kann nicht mal so ohne Weiteres den OP-Trakt verlassen. Wir haben besondere hygienische Anforderungen, und müssen jedes Mal durch die Schleuse“.

Gemeinsam mit Trainern von der Moove GmbH, die das UKS in Sachen Gesundheitsmanagement unterstützt, hat Sarah Staut schließlich das Konzept des Faszientrainings entwickelt. Fünfzehn Minuten genügen, um die Muskulatur zu lockern. Das ist ein Zeitfenster, das auch mal zwischen zwei OPs für die Übungen genutzt werden kann. Die Materialien wie Bodenmatten, Faszienrollen und -bälle und ein Trainingshandbuch verbleiben im OP-Bereich, sie benötigen nicht viel Platz und die Beschäftigten können jederzeit darauf zugreifen.

Foto: Sarah Staut

Physiotherapeuten und Sportwissenschaftler der Moove GmbH waren mehrere Wochen lang in den elf OP-Bereichen des UKS unterwegs und haben die OP-Kräfte gecoacht. „Das war alles mit den OP-und Schichtplänen abgestimmt und entsprechend eingetaktet“, erklärt Timo Mohnen. Das Programm wurde sogar wissenschaftlich von der IKK Südwest und Moove GmbH durch spezielle Beweglichkeitsmessungen der Gelenke („Mobee fit“) begleitet und evaluiert.

Ähnliche Trainings wurden auch im Sterilgutmanagement, in der Wäscherei und in der Klinik für Neurologie des UKS angeboten. Die dafür benötigten Materialien, z.B. Therabänder, stehen den Beschäftigten ebenfalls weiterhin zur Verfügung.

Das Feedback aus den OP-Bereichen war durchweg positiv. Auch wenn es nur kurze Einheiten sind, so merke man doch eine Verbesserung und habe gelernt, stärker auf sich zu achten. Manche führen nun auch zuhause gerne die eine oder andere Übung durch. Bleibt zu hoffen, dass alle „am Ball“ bzw. „an der Rolle“ bleiben! Sarah Staut und Timo Mohnen sind auf jeden Fall schon am nächsten Gesundheitsförderungsprojekt dran – dabei wird es um Ernährung gehen und um ein größeres Projekt in den Kinderkliniken – so viel sei schon mal verraten.

Hintergrund:

Mit dem Innovationspreis zeichnet der BBGM e.V. bereits in Unternehmen umgesetzte innovative Konzepte und Projekte des betrieblichen Gesundheitsmanagements aus. Mit dem Preis sollen zukunftsorientierte und überzeugende Konzepte gefördert werden, vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der steigenden psychischen und physischen Anforderungen an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

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