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Der nächste Termin in der Reihe der Homburger Lesezeit im Kulturzentrum Saalbau steht an. Gast ist diesmal Dr. Adrian Jesinghaus. Er liest aus dem NS-Enthüllungsroman „Die braune Pest“, der er nach langen Recherchen mit Hans-Christian Napp wieder aufgetan und neu herausgegeben hat.

Der verschollen geglaubte Roman „Die braune Pest“ stammt von Frank Arnau. Die Erstveröffentlichung im Saarland 1934 macht den NS-Enthüllungsroman zu einem außerordentlichen Werk. Autor Frank Arnau beschreibt, wie die Nationalsozialisten in Deutschland mit mächtigen Schritten an Macht zulegten. In seinem Roman führt er vor Augen, was innerhalb kürzester Zeit Realität wurde: ein von Angst und Schrecken getragenes Regime. Das Werk zeigt auch Wege des Verfassers ins Saarland und zur sozialdemokratischen Zeitung „Volksstimme“ von Max Braun auf.

87 Jahre später kommt das Buch erneut auf den Markt. Dabei ist es um Informationen zum Schriftsteller, zur Recherche im Vorfeld der Veröffentlichung sowie um eine geschichtliche Einordnung ergänzt. Der einstige Kriminalkommissar Hans-Christian Napp spürte das Werk wieder auf. Mit dem Herausgeber Dr. Adrian Jesinghaus führte die Spur zum Stadtarchiv nach Homburg, wo die „Volksstimme“ mit den entsprechenden Exemplaren samt Abdruck archiviert ist. So wurden die Recherchen vom Stadtarchiv Homburg unterstützt. Der reichhaltige Zeitungsbestand des Archivs steht in der Tradition der Freiheitskämpfer Siebenpfeiffer und Wirth.

 Termin: Dienstag, 16. November 2021, 19 Uhr, Galerie im Kulturzentrum Saalbau 

Zum Autor:

Frank Arnau, gebürtiger Wiener mit Schweizer Staatsbürgerschaft, lebte und arbeitete als Journalist in Berlin. Er flüchtete 1933 in die Niederlande. Auf Mallorca vollendete er sein Werk. In Paris traf er wohl auf Saar-SPD-Chef Max Braun. Dieser veröffentlichte in der „Volksstimme“ 1934 in 85 Teilen den Roman im damals noch nicht zum Deutschen Reich gehörenden Saarland. Arnau flüchtete nach Brasilien und kehrte 1955 nach Berlin zurück. Dort schrieb er für das Magazin Stern. Außerdem wurde er Präsident der Liga für Menschenrechte. 1976 starb er. Sein Grab ist in Luzern/Schweiz.

Der Eintritt zu dieser Lesung ist frei. Um Anmeldung im Kulturamt der Stadt, Tel.: 06841/101-820 oder bei Jutta Bohn unter Tel.: 06841/9936891 wird gebeten. Sollte die Gästekapazität nicht ausgeschöpft sein, können Besucherinnen und Besucher auch am Abend noch eingelassen werden. Voraussetzung ist die 3G-Regelung.

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