Foto: Katrin Lauer
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Bereits unmittelbar nach dem Fischesterben im Erbach Mitte der letzten Juli-Woche (wir berichteten) hatte der Homburger Bürgermeister Michael Forster „vor Spekulationen und voreiligen Schuldzuweisungen“ gewarnt. Mit Blick auf die seit dem Wochenende vorliegenden Untersuchungsergebnisse des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) fühlt sich Forster in seiner ersten Einschätzung bestätigt.

Das LUA, das beim saarländischen Umweltministerium angesiedelt ist, hatte aufgrund der am Freitag abgeschlossenen Untersuchungen der aus dem Gewässer entnommenen Wasserproben und toten Fische festgestellt, dass das Fischesterben durch ein Starkregenereignis verursacht worden sei und dass die nach LUA-Einschätzung mehreren hundert Fische in der Folge an fehlendem Sauerstoff verendet seien. 

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In der Bewertung des LUA heißt es dazu: Solche Ereignisse kamen und kommen in ganz Deutschland in Stadtbächen immer wieder vor, so regelmäßig in Berlin, wo es in den nachgeschalteten Kanälen aufgrund von Sauerstoffmangel nach Mischwasserzufuhr zu Fischsterben kommt. Aber auch im ländlichen Raum nach Starkregen, wo eine Veterinärmedizinische Untersuchung die Verstopfung der Kiemen nach Starkregenpassage durch einen kleinen Bach belegte. 

Das LUA schreibt weiter: Ein solcher Befund liegt uns nach Untersuchung der Kiemen der toten Fische vor. Auch hier finden sich starke Verschmutzungen der Kiemen. Dies bedeutet, dass die Fische der verschmutzten Welle ausgesetzt waren und nicht bereits vorher, z.B. aufgrund einer giftigen Einleitung tot waren. Eine rote Einfärbung der Kiemen (typisch nach Cyanidvergiftung) konnte nicht festgestellt werden. Das Ergebnis der Analytik der Wasserproben vom 27.07.2023 zeigt keine Hinweise auf eine Verunreinigung mit toxischen Substanzen.  Das Fischsterben am Erbach fand wahrscheinlich im Zuge der Passage einer Hochwasserwelle am 25.07.2023 am späten Nachmittag bis in den Abend statt. 

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Forster bedankt sich bei den Fachleuten des LUA aktuell dafür, „dass diese als allein zuständige Behörde in so rascher Zeit mit ihrer Arbeit Klarheit geschaffen und uns ein belastbares Ergebnis an die Hand gegeben haben, das – auch mit dem Verweis auf ähnliche Fälle – die drängendsten Fragen klar beantwortet“.

Schützend stellt sich der Verwaltungschef vor die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seines Hauses, denen Außenstehende – Forster zielt dabei insbesondere auf die Grünen – in Teilen Intransparenz vorgeworfen und den mangelnden Willen zur Aufklärung abgesprochen hatten. Forster sagt: „Im Nachhinein wird deutlich, dass der bisweilen unverschämte Versuch Einzelner, dieses Naturereignis und dessen temporäre Folge zu skandalisieren, ins Leere zielt.“

Umweltvorkommnisse im Erbach erfordern Aufklärung und Präventivmaßnahmen

Sich einfach mal an Fakten zu halten, würde manche durchschaubare politische Diskussion versachlichen, rät Michael Forster („das gilt auch mit Blick auf den schäumenden Erbach wegen der Einleitung der laut LUA nachweislich unbedenklichen Tenside“) und erinnert noch einmal an die grundsätzlichen Verantwortlichkeiten. Die besagen zum Beispiel, dass der Erbach ein Gewässer dritter Ordnung ist. „Die Stadt ist also lediglich für die Rand- oder Uferstreifen des Erbach zuständig beziehungsweise wird dann aktiv, wenn zum Beispiel ein Baum in den Erbach stürzt oder dieser renaturiert wird“, beschreibt Forster. Und ergänzt, dass die Stadt auch für die im Zusammenhang mit dem Fischesterben immer wieder genannten Regenrücklaufbecken nicht verantwortlich zu machen ist. Für den Bau und Betrieb dieser Regenüberlaufbecken und Regenüberläufe im betroffenen Bereich sei der Entsorgungsverband Saar zuständig. 

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