Zum Abschluss der diesjährigen, inzwischen 60. Hochschulwoche standen am vergangenen Freitag die 75-Jahr-Feier der Universität des Saarlandes mit einem Festakt im Hörsaalgebäude sowie die Lange Nacht der Wissenschaft auf dem Programm, die ab 17 Uhr startete und wieder Tausende Gäste anlockte.
Die 75-Jahr-Feier stand unter dem Motto „Zwei Standorte – eine Universität“, da es die Medizinische Fakultät in Homburg und die Universität mit allen weiteren Fachgebieten in Saarbrücken gibt.
Dekan Prof. Dr. Michael Menger, der die Feier moderierte, wies wie andere Redner darauf hin, dass die Medizinische Fakultät ihre 75-Jahr-Feier bereits im vergangenen Jahr begangen hatte und die Homburger es durchaus „mögen, dass wir älter sind“. Schließlich wurde die Uni in Homburg schon 1947 gegründet, die nichtmedizinischen Bereiche zogen ein Jahr später nach Saarbrücken um.
Neben den Festrednern konnte Prof. Dr. Menger auch Wirtschaftsminister Jürgen Barke, mehrere Bundes- und Landtagsabgeordnete, den Beigeordneten Manfred Rippel sowie einige Stadtratsmitglieder begrüßen.
Zu den Rednern gehörten Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung, der Uni-Präsident Prof. Dr. Manfred Schmitt, Prof. Dr. Thomas Fuchs-Buder, der Prodekan der Medizinischen Fakultät der Université de Lorraine aus Nancy sowie die Ärztliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende, Prof. Dr. Jennifer Diedler. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Annemarie Matusche-Beckmann, die Vizepräsidentin für Gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit der Universität des Saarlandes.
Als Festredner begrüßte auch Bürgermeister Michael Forster die Gäste und wies in seiner Ansprache auf die offizielle Gründung der Universität in Homburg im Jahr 1947 hin und freute sich über die Anwesenheit von Gästen aus Nancy, von wo aus damals die Gründung in Homburg maßgeblich mitbetrieben wurde.
Forster ging auch auf den Beginn der Hochschulwoche und die Verleihung des Wissenschaftspreises der Stadt Homburg an Dr. Monika Hollenhorst und Dr. Emmanuel Ampofo ein. Für das Leistungsvermögen des UKS spreche nicht nur das hohe Niveau der eingereichten Arbeiten, sagte der Bürgermeister, sondern führte dafür auch zwei weitere Aspekte an. Zum einen nannte er den Festvortrag der Eröffnungsveranstaltung von Prof. Dr. Markus Hecht, dem Direktor der Klinik für Strahlenmedizin, der unter dem Titel „Strahlentherapie – ein Hauch von Magie?“ schon „etwas Magisches hatte“.
Zum anderen beschrieb der Verwaltungschef die erneut großartig organisierte Teddyklinik, bei der knapp 200 Studenten rund 1.000 Kinder aus KiTas, Grundschulen oder mit ihren Familien im Saalbau begrüßt, betreut und deren Stofftiere „geheilt“ hätten.
Der Bürgermeister dankte auch der Landesregierung für die Unterstützung der Entwicklung auf dem Campus, nicht zuletzt, weil das UKS inzwischen der größte Arbeitgeber in Homburg und auch ein wichtiger Baustein bei der Transformation der Wirtschaftsstruktur sei.
Auch Unipräsident Prof. Dr. Schmitt wies darauf hin, dass das frühere Landeskrankenhaus in Homburg „die Keimzelle“ war und die Gründung im Geiste einer „deutsch-französischen Freundschaft“ stattgefunden habe.
Minister Dr. Jung sagte, dass die Forschung und Wissenschaft frei seien, nutzbare Ergebnisse aber gerade im Saarland auch für den Transformationswandel der Wirtschaft benötigt würden. Prof. Dr. Fuchs-Buder aus Nancy regte an, die Zusammenarbeit zwischen dem Saarland und Nancy wieder zu verstärken und auf ein grenzüberschreitendes Studium, vielleicht auch trinational mit Luxemburg, hinzuarbeiten. Dies sei gerade auch für die grenzüberschreitende Patientenversorgung interessant, ergänzte Dekan Prof. Dr. Menger.
Musikalisch schwungvoll umrahmt wurde der Festakt vom Uni-Chor Homburg unter Leitung von Sebastian Brand und Dr. Schröders A-Cappella-Chor Saarbrücken unter Leitung von Silke Profitlich. Vom Dekan als Welturaufführung angekündigt, trug zudem Evelyn Kreb von der Uni Saarbrücken ein französisch-deutsches Chanson zu ihrer Studienzeit in Homburg und Saarbrücken vor.
Noch während des Festaktes begann ebenfalls im Hörsaalgebäude sowie an vielen Einrichtungen auf dem Campus die Lange Nacht der Wissenschaften. Auch Bürgermeister Michael Forster und der Beigeordnete Manfred Rippel schauten sich mit dem Volkshochschul-Leiter Willi-Günther Haßdenteufel um. Dabei gab es mehr als 50 Vorträge, Vorführungen sowie Angebote zum Informieren, Ausprobieren und Mitmachen. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, dazu gab es Musik und Unterhaltung.