Foto: FC 08 Homburg
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Der FC Homburg bleibt unter Trainer Timo Wenzel weiter ungeschlagen. Im Heimspiel gegen den FC Astoria Walldorf konnte man sich mit 3:1 (1:0) durchsetzen. Damit holte der FCH den ersten Sieg mit zwei Toren Unterschied seit Oktober letzten Jahres. Dennoch war man bei den Grün-Weißen mit der gezeigten Leistung überhaupt nicht einverstanden.

 

Schon während des Spiels merkte man Timo Wenzel an: Zufrieden war er ganz und gar nicht mit dem Auftritt seiner Elf. Mal flog der Schlüsselbund, ein anderes Mal wurden Kraftausdrücke benutzt, um die Aktionen der Grün-Weißen zu kommentieren. Und auch nach der Partie machte er seinem Ärger Luft. „Das war die schlechteste Leistung, seitdem ich hier bin. Wir haben im Grunde alles vermissen lassen und waren in den Zweikämpfen viel zu weit weg.“

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Deutliche Worte, die aber auch ihre Berechtigung hatten. Vor allem in der ersten Hälfte bekamen die Grün-Weißen die aggressiven und spielfreudigen Walldorfer kaum in den Griff. Hatte die Defensive unter Wenzel bisher recht sicher gestanden, war von dieser Stabilität kaum noch etwas zu sehen. Einen gewissen Anteil an der ungewohnte Unsicherheit dürfte gehabt haben, dass mit Daniel di Gregorio einer der defensiven Schlüsselspieler gelbgesperrt fehlte. Die Abwehr wirkte nicht nur unsortiert, sondern den Grün-Weißen ging auch die nötige Aggressivität gegen druckvoll aufspielende Gäste ab.

Ergebnis war eine Vielzahl an Chancen für den Abstiegskandidaten aus der Kurpfalz. Bereits nach drei Minuten hätte es klingeln können, doch Tilmann Jahn konnte einen kapitalen Bock von FCH-Torwart David Salfeld nicht nutzen. Es blieb der einzige Schnitzer des FCH-Schlussmanns, der die Homburger mehrmals mit Paraden vor Gegentoren bewahrte. So beispielsweise in der 8. Minute, als er gegen Jonas Singer glänzend parierte. Von Homburg war in der Anfangsphase dagegen nichts zu sehen. Und doch, wie so oft im Fußball, wie aus dem Nichts die Führung für die Hausherren. Kapitän Patrick Lienhard schlug einen schönen Freistoß, den Ivan Sachanenko, der für di Gregorio in der Innenverteidigung spielte, einköpfte (15.). „Das Tor war eigentlich das einzig Gute von uns in der ersten Halbzeit“, kommentierte Wenzel nach dem Spiel.

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Hatte Damjan Marceta für den FCH zwar kurz nach dem 1:0 noch eine gute Chance die Führung auszubauen, so blieb Walldorf doch die spielbestimmende Mannschaft mit teils riesigen Möglichkeiten. Doch Chance um Chance wurde leichtfertig vergeben. Dementsprechend bedient war Gäste-Coach Matthias Born nach dem Spiel. „Wir hätten im Grunde genommen in der ersten Hälfte drei Tore erzielen müssen.“ So ging es jedoch mit einer glücklichen Führung für die Grün-Weißen in die Pause.

Was im Grunde die kompletten ersten 45 Minuten in der Luft gelegen hatte, passierte dann direkt nach dem Seitenwechsel. Nach einem Freistoß konnte Nico Hillenbrand relativ unbedrängt zum längst überfälligen Ausgleich einköpfen (48.). Doch mit zunehmender Dauer mussten die Gäste ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen – der FCH gewann vermehrt die Zweikämpfe und es boten sich immer mehr Räume für die grün-weißen Angreifer. Und die nutzten die Gastgeber eiskalt. Rund eine Stunde war gespielt, als Marceta nach schöner Flanke von Luca Plattenhardt völlig freistehend die Führung erzielte. Doch damit hatte der 26-Jährige noch nicht genug: Nur kurze Zeit später markierte er nach einem missglückten Rückspiel der Astoria seinen 9. Saisontreffer. „In der Chancenausbeute waren wir dann wirklich clever“, lobte Wenzel sein Team zumindest in einem Punkt. Zwar hatte Walldorf durch Nicolai Groß nochmal eine Riesenmöglichkeit zum Anschlusstreffer (80), doch Salfeld konnte diesen mit einer Glanztat verhindern. Letztlich blieb es beim schmeichelhaften 3:1-Sieg für die Homburger.

Nach fünf Spielen hat Timo Wenzel somit 9 Punkte vorzuweisen. Eine Bilanz, die sich durchaus sehen lassen kann. Dennoch war das Spiel gegen Walldorf ein Rückschritt in der insgesamt positiven Entwicklung der letzten Wochen. Vor allem defensiv wirkte man ziemlich instabil, was vermutlich auch daran lag, dass mit Daniel di Gregorio ein wichtiger Spieler im Defensivverbund ausfiel. Somit wartet weiterhin viel Arbeit auf Timo Wenzel, wenn er seine Punkteausbeute weiter ausbauen will. Die nächste Gelegenheit dazu gibt‘s nächsten Samstag beim VfR Aalen.

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