Symbolbild

Immer mehr Eltern nehmen für ihre Kinder Krippen- und Kitaplätze in Anspruch, der Bedarf wächst – auch an gut ausgebildeten Fachkräften. Um mehr Menschen für den Erzieherberuf zu gewinnen, hat das Saarland bereits 2019 die vergütete Praxisintegrierte Erzieher- und Erzieherinnenausbildung (PiA) eingeführt. Mit dem neuen Saarländischen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsgesetz (SEBBG) soll es in den Kitas mehr Zeit für die Anleitung von angehenden Fachkräften geben.

Um die Bedürfnisse von Auszubildenden noch besser berücksichtigen zu können, werden mit der berufsbegleitenden Erzieherausbildung sowie der Ausbildung in Teilzeit weitere attraktive Ausbildungsformen erprobt.

„Die frühkindliche Bildung zu stärken heißt, für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen. Um Familien zu entlasten und allen Kindern einen guten Zugang zur Kita zu ermöglichen, werden wir bis 2022 die Kita-Elternbeiträge halbiert haben, gleichzeitig investieren wir in die Kita-Qualität. Gute Kitas gibt es aber nur mit gut ausgebildeten Fachkräften, das setzt attraktive Ausbildungsangebote voraus. Die vergütete Praxisintegrierte Erzieherausbildung ist ein Meilenstein, wir wollen sie jetzt noch besser machen und die gewonnen Erkenntnisse auf andere Ausbildungsformen übertragen.“, so Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot.

Die PiA-Ausbildung soll deshalb als grundständige Ausbildung im Saarland weiter gestärkt werden. „Zu einer hochwertigen Ausbildung gehört zwingend, dass es in der Praxis auch ausreichend Zeit für angehende Erzieherinnen und Erzieher gibt, um ihre Arbeit mit den anleitenden Ausbilderinnen und Ausbildern zu besprechen. Bei der geplanten Novellierung des Saarländischen Kinderbetreuungs- und -bildungsgesetzes (SKBBG) berücksichtigen wir dies. Für die Begleitung der Fachkräfte in ihren Ausbildungen muss es in den Kitas mehr Zeit geben“, so Streichert-Clivot.

Im neuen Saarländischen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsgesetz, welches das SKBBG ablösen soll, soll schwerpunktmäßig  die Personalsituation der Kindertageseinrichtungen verbessert werden.  Unter anderem soll es mehr Personal pro Gruppe geben. Hauswirtschaftskräfte und angehende Fachkräfte in der Ausbildung sollen außerhalb des allgemeinen Personalschlüssels berücksichtigt werden können. Auch ist gesicherte Zeit für Vor- und Nachbereitung der Arbeit in der Gruppe und für die entsprechende Praxisanleitung vorgesehen.

Für die Anleitung angehender Fachkräfte im Rahmen ihrer Ausbildung oder Praktika soll eine Freistellung von der Gruppenarbeit möglich sein. Wie viele Wochenstunden für die Anleitung angehender Fachkräfte im Rahmen ihrer Ausbildung oder Praktika möglich sind, dazu gibt es derzeit mit dem saarländischen Finanzministerium intensive Gespräche. Geplant ist der Gesetzesbeschluss für den Beginn des Jahres 2022.

„Eine Vollzeitausbildung ist nicht für jede und jeden das richtige. Mit den beiden neuen Ausbildungsformen wollen wir mehr Flexibilität ermöglichen und so mehr Menschen für den Beruf gewinnen“, sagt Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot. Diese berufsbegleitende Ausbildung und die Ausbildung in Teilzeit sollen langfristig an allen Schulstandorten einer Fachschule für Sozialpädagogik des Saarlandes geschaffen werden. Zum Start des Schuljahres 2021/22 wird eine Teilnahme zunächst ausschließlich am Sozialpflegerischen Berufsbildungszentrum Saarbrücken möglich sein. Um ein Bild der tatsächlichen Nachfrage zu erhalten, sind Interessierte dennoch dazu aufgerufen, sich bei dem Schulstandort einer Fachschule für Sozialpädagogik im Saarland zu melden, an dem sie ein solches Angebot gerne wahrnehmen würden.

Das Saarland hat in den vergangenen Jahren Anstrengungen unternommen, um das Platzangebot in KiTas weiter auszubauen. Insgesamt stehen mittlerweile saarlandweit rund 6.600  Krippenplätze (2012: rund 4.000) und 28.102  Kindergartenplätze (2012: 27.605) zur Verfügung. Und auch die Plätze für die Erzieherausbildung wurden stark erhöht, allein in den letzten vier Jahren jährlich im Durchschnitt um zirka zehn Prozent.

Im Schuljahr 2020/2021 werden an den vier öffentlichen Fachschulen für Sozialpädagogik rund 1.200 Personen und an den beiden privaten Fachschulen rund 580 Personen zu staatlich anerkennten Erziehern ausgebildet. Hinzu kommen die rund 280 staatlich anerkannten Kinderpfleger, die an den drei Berufsfachschulen für Kinderpflege ausgebildet werden.

 

 

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