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Auch 2016 findet im Homburger Stadtpark ein deutsch-türkisches Tulpenfest statt. Dabei stehen am Sonntag, 24. April, beim einzigen Fest dieser Art in Deutschland einmal mehr „Begegnungen zwischen Orient und Okzident“ und der Dialog im Zeichen der Tulpe im Mittelpunkt.
Ausgerichtet wird das nunmehr bereits vierte deutsch-türkische Tulpenfest vom Türkischen Elternbund e.V. Homburg und Umgebung zusammen mit der Stadt Homburg in Kooperation mit dem Stadtverband für Sport und weiteren engagierten Partnern. Schirmherren des Festes sind die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer, und Arif Eser Torun, Generalkonsul der Türkei für das Saarland und Rheinland-Pfalz. Beide werden gemeinsam mit Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, dem Kulturbeigeordneten Raimund Konrad, dem städtischen Integrationsbeauftragten Nurettin Tan und Tulpenfest-Initiator Klaus Friedrich sowie Ortsvertrauensmann Markus Emser das vierte deutsch-türkische Tulpenfest um 12 Uhr offiziell eröffnen. Als Sponsoren unterstützen  die Stadtwerke Homburg, die Rats-Apotheke/Christian Charissé und der Rotary-Club Homburg-Saarpfalz Fest.
Der Aktionsraum befindet sich zwischen drei von Volker Willig (Grünflächenamt der Stadt Homburg) und Klaus Friedrich ausgewählten, sowohl in Deutschland als auch in der Türkei heimischen Platanen-Baumsolitären im Homburger Stadtpark. Um sie herum wurden im Rahmen einer deutsch-türkischen Gemeinschaftsaktion und mit freundlicher Unterstützung des Grünflächenamtes der Stadt Homburg bislang mehr als 6.000 Tulpen gepflanzt, die nun als rot-weißes Blumenmeer die Kulisse für dieses ungewöhnliche Fest bilden werden.

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Nurettin Tan und Klaus Friederich freuen sich auf die mittlerweile feste Veranstaltung im Homburger Terminkalender und hoffen auf viele Besucherinnen und Besucher: „Das deutsch-türkische Tulpenfest ist ein besonderes, kleines und persönliches Fest für alle, mit feinen kulinarischen Genüssen aus der osmanisch-türkischen und deutschen Küche, ausgewählten Kulturangeboten zum Mitmachen für Groß und Klein, türkischem Teegarten, Bühnenprogramm mit Tanz, Musik, Folklore, Sport und vielem mehr.“ Bei all dem wird ausdrücklich Wert darauf gelegt, dass Gemeinsamkeiten und Besonderheiten gleichermaßen hervorgehoben und die einzelnen Angebote und Programmpunkte vor diesem Hintergrund erklärt und persönlich vermittelt werden sollen. Ganz besonders eingeladen sind dabei nach Worten Nurettin Tans in diesem Jahr die aus ihrer Heimat geflohenen Menschen, die nun in Homburg leben. Das wiederum ist ganz im Sinne von Markus Emser, der als Ortsvertrauensmann von Homburg-Mitte einer der Mitinitiator dieses Festes ist und sich einmal mehr wünscht, dass diese gemeinsame Veranstaltung auch über den Tag hinaus dazu beiträgt, die innerstädtische Zusammenarbeit mit türkischen Kulturvereinen und weiteren Institutionen zu vertiefen und damit den interkulturellen Dialog in Homburg und der Umgebung nachhaltig zu fördern.
Diesem Ansatz entsprechend wird auf betont lebendige Weise kulturell und kulinarisch allerhand geboten – zum Mitmachen, Probieren und als Programm auf der Bühne: Den Mittelpunkt des Festes bildet dabei der „Tulpenpavillon“, wo über die in der Türkei „lale“ genannte Blume als verbindendes Symbol zwischen Morgenland und Abendland informiert wird und für einen guten Zweck blühende Erinnerungen in Form von Schnitttulpensträußen zum Verkauf angeboten werden.
Dem Ansatz möglichst vielfältiger und nicht alltäglicher deutsch-türkischer Begegnungen wird auch das kulinarische Angebot gerecht, wobei der Türkische Elternbund die von ihm nach traditionellen Rezepten hergestellten Spezialitäten auf Wunsch näher erläutern wird.
Das vierte deutsch-türkische Tulpenfest findet am Sonntag, 24. April 2016, von 11 bis 18 Uhr im Stadtpark Homburg statt (Aktionsbereich hinter der Kleingolfklause, Parkeingang Brunnenstraße). Jeder ist herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

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Über die Tulpe als Symbol der deutsch-türkischen Freundschaft
„Kein Volk findet mehr Gefallen am Blumenschmuck oder wüsste ihn mehr zu schätzen als das türkische“, stellte schon der französische Botaniker Pierre Belon fest, der 1546 das Osmanische Reich bereiste. Eine Blume liebt man dort bis heute ganz besonders: Die Tulpe, die nicht ohne Grund als „Nationalblume der Türkei“ sowie Sinnbild für Leben und Fruchtbarkeit gilt. Vom Hofe Sultan Sülemans des Prächtigen gelangte die in immer neuen Varianten gezüchtete und zudem als Sinnbild und Ornament beliebte Blume 1554 zunächst nach Wien. Vom Hof Kaiser Ferdinands I. aus verbreitete sie sich schließlich über ganz Europa und fand vor allem in Holland eine neue Heimat und eigene Formen. Heute ist die ebenso elegante wie farbenprächtige Tulpe in der ganzen Welt zuhause und wird von Deutschen und Türken gleichermaßen geliebt. Während sie in der Türkei lale genannt wird und aufgrund ihrer Buchstabenbedeutung auch einen symbolisch-religiösen Charakter hat, erinnert ihr deutscher Name nach wie vor an ihr persisches Heimatland, wo einst eine ihrer Form ähnelnde, dulband genannte Kopfbedeckung getragen wurde.
Die Tulpe gab zudem einem glanzvollen Kapitel der osmanisch-türkischen Kulturgeschichte seinen Namen: Der von 1718 bis 1730 dauernden „Tulpenzeit“ (lale devri) unter Sultan Ahmed III., die zugleich den Auftakt zum sogenannten „Osmanischen Barock“ bildet. Dabei fand diese Epoche ihren Ausdruck unter anderem in prachtvollen, künstlerisch inspirierten Tulpenfesten, die bis heute eine ganz eigene Faszination ausüben. Auf diese schöne Tradition hat sich vor wenigen Jahren auch Istanbul besonnen, wo man seit 2005 alljährlich im April zum großen Tulpenfest einlädt. Dabei greift das von Klaus Friedrich angeregte Tulpenfest in Homburg das historische osmanisch-türkische Vorbild auf, bereichert es um neue, ortstypische Akzente und nimmt nicht zuletzt Bezug auf bemerkenswerte Relikte und Impulse der „Türkenmode“ des 18. Jahrhunderts in der Region.
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