„Das Sozialministerium beobachtet die Entwicklung häuslicher Gewalt im Saarland mit hoher Aufmerksamkeit. Weder im Bereich der Polizeieinsätze bei häuslicher Gewalt, noch bei den nachgefragten Beratungen ist seit Beginn der Corona-Pandemie ein erhöhtes Fallaufkommen festzustellen. Die Landesregierung ist und bleibt bei häuslicher Gewalt sehr aufmerksam“, erklärt Ministerin Monika Bachmann.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wird von verschiedenen Seiten die berechtigte Sorge geäußert, dass es zu steigenden Zahlen häuslicher Gewalt kommen könnte. Die Reduzierung der Sozialkontakte erschwert es Hilfeersuche an Vertrauenspersonen weiterzugeben.
Betroffene Familien brauchen Unterstützung und im Zweifelsfall sollte auch die Polizei gerufen werden. Wer die Befürchtung hat, dass jemand in seinem Umfeld von häuslicher Gewalt betroffen sein könnte, sollte diese Person möglichst diskret und einfühlsam kontaktieren und gegebenenfalls Hilfe anbieten. Das gilt für Erwachsene, aber in besonderer Weise für Kinder, für die die Wege sich Hilfe zu holen oder mit einer Vertrauensperson außerhalb der eigenen Familie in Kontakt zu treten, derzeit weitgehend versperrt sind.
„Für den Fall eines erhöhten Bedarfs an Schutzplätzen für Frauen und Kinder haben wir zusammen mit dem Landkreistag bereits Vorsorge getroffen. Auch während der Corona-Pandemie wird niemand alleine gelassen. Nach wie vor stehen die Einrichtungen allen Hilfesuchenden zur Seite“, sagt Monika Bachmann.
Auswahl regionaler Hilfsangebote
Den „Frauennotruf Saarland“ können betroffene Frauen unter der Telefonnummer (0681) 3 67 67 erreichen. Migrantinnen, die Opfer häuslicher Gewalt sind, können sich entweder telefonisch an den Verein „Aldona“ unter (0681) 37 36 31 oder an „Therapie interkulturell“ unter (0681) 37 35 35 wenden. Das Hilfsangebot „SOS-Kinderschutz und Beratung Saar“ für Kinder und Jugendliche ist telefonisch unter (0681) 9100 70 erreichbar. Das Landesbüro Saarland des Weißen Rings kann über die Nummer (0681) 67 31 9 kontaktiert werden. Alle näheren Informationen sowie die Kontaktdaten der Frauenhäuser (insbesondere auch mehrsprachige Infoflyer) sind auf www.gewaltfrei.saarland.de zusammengefasst.
Auswahl überregionaler Hilfsangebote
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist telefonisch unter (08000) 116 016 oder über die Webseite www.hilfetelefon.de erreichbar. Das Hilfetelefon für „Schwangere in Not“ kann von Hilfesuchenden unter (0800) 40 40 020 telefonisch kontaktiert werden. Kinder und Jugendliche können bei Problemen die „Nummer gegen Kummer“ unter 116 111 anrufen oder die Webseite www.nummergegenkummer.de besuchen. Das zugehörige Elterntelefon ist unter (0800) 111 0 550 zu erreichen.