Bild: Stephan Bonaventura

Seit vergangenen Donnerstag gilt auch im Saarpfalz-Kreis die sogenannte Corona-Notbremse. Das bedeutet: noch einmal verschärfte Regelungen, unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre. Grund ist, dass der 7-Tage-Inzidenzwert im Kreis in der letzten Woche drei Tage am Stück über 100 lag. Doch was muss eigentlich passieren, damit die Notbremse wieder außer Kraft tritt? HOMBURG1 hat nachgefragt.

Ein Filmeabend bei Freunden oder ein nächtlicher Umtrunk unter freiem Himmel? Was vor zwei Jahren noch völlig normal gewesen wäre, ist seit letztem Donnerstag deutlich erschwert worden. Denn nachdem die 7-Tage-Inzidenz an drei Tagen am Stück über 100 lag, greifen verschärfte Maßnahmen. Darunter die umstrittene nächtliche Ausgangssperre, die dafür sorgt, dass die meisten Menschen zwischen 0 und 5 Uhr in der Nacht de facto bei sich Zuhause eingesperrt sind. Ziel der Behörden ist es, privaten Treffen zu verhindern und so die Ausbreitung des Corona-Virus zu verringern.

Dabei ist es mittlerweile relativ bekannt, dass beim Greifen der Notbremse drei Tage entscheiden. Doch wie kommen wir da eigentlich wieder raus? Im Grunde würde man annehmen, dass die Frage keinen Sinn hat. Schließlich scheint klar: Wenn nach drei Tagen massive Freiheitseinschränkungen gelten, müssten diese im Umkehrschluss auch nach diesem Zeitraum wieder aufgehoben werden. Heißt: Drei Tage am Stück eine Inzidenz unter 100 und der nächtliche Spaziergang ist für alle wieder erlaubt. Doch da täuscht man sich, denn die Regel um aus der Notbremse herauszukommen, ist schärfer, als diejenige, um hineinzukommen.

Das ergibt eine HOMBURG1-Anfrage bei der saarländischen Staatskanzlei. Diese schreibt, dass die Maßnahmen außer Kraft treten, wenn „in dem entsprechenden Landkreis die 7-Tage-Inzidenz unter den Wert von 100 an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen“ sinkt. Damit die Bremse wieder gelöst wird, reichen also drei Tage in Folge unter einer 100er-Inzidenz nicht aus.

Fünf Tage sollen es sein – und das wiederum an einem Stück. Falls der Wert also vier Tage unter 100 war, es aber am letzten Tag noch einen Corona-Ausbruch in einer Schulklasse in St. Ingbert gab, bleiben die meisten Menschen nachts in Homburg weiterhin auf ihrem Grundstück eingesperrt. Was für den Einzelnen vielleicht erstmal nicht ganz so dramatisch klingt, kann für Betriebe durchaus große Auswirkungen haben. Verderbliche Waren zu kaufen wird so zum Beispiel für Gastronomen noch schwieriger als ohnehin schon. Die Corona-Politik von Bund und Land macht‘s möglich.

 

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein