Ein Lesegerät, mit dem Informationen von gechipten Haustieren ausgelesen werden können, hat Heike Klein aktuell an den städtischen Baubetriebshof in Homburg überreicht.
Heike Klein, die auch die Pressesprecherin des Landesverbandes Saar Deutscher Tierschutzbund ist, möchte damit die Arbeit des BBH erleichtern und dazu beitragen, dass die Besitzer verstorbener Haustiere möglichst schnell und unkompliziert Informationen über ihr Tier erhalten können. An der Übergabe des Lesegeräts nahmen die BBH-Leiterin Claudia Ohliger und Magazinleiter Swen Seitle ebenso teil wie Meggi Thiel und Christiane Werner, die sich beide ehrenamtlich im Tierschutzverein Neunkirchen und für das Tierheim Linxbachhof in Niederlinxweiler engagieren. Meggi Thiel war es auch, die die Idee hatte, den BBH mit einem eigenen Lesegerät auszustatten.
Der Hintergrund dieser Spende ist allerdings ein trauriger. In der Regel nimmt Swen Seitle im Baubetriebshof tote Tiere entgegen, die vom Ordnungsdienst der Stadt oder von den Reinigungstrupps im Stadtgebiet aufgenommen werden. Dabei handelt es sich meistens um Hunde und Katzen, die Opfer von Verkehrsunfällen geworden sind. Da viele Haustiere inzwischen von ihren Besitzern tätowiert oder gechipt wurden, können die Tiere teilweise zugeordnet werden.
Mit Hilfe des Scanners oder Lesegeräts können die Daten eines Chips schnell erfasst und ausgelesen werden. Sind diese Daten bei Tasso, einer Tierschutzorganisation, die nach eigenen Angaben das größte Haustierzentralregister für die Bundesrepublik Deutschland betreibt, registriert, kann Tasso die Besitzer der Haustiere rasch informieren. Auf Wunsch können diese dann mit dem BBH Kontakt aufnehmen und ihr Tier abholen.
Zwar ist die Information, dass das eigene Tier gestorben ist, alles andere als erfreulich, doch haben die Eigentümer so wenigstens die Gewissheit, was mit ihrem Tier passiert ist. Und sie haben die Möglichkeit, dieses im BBH abzuholen und sich um alles weitere selbst zu kümmern. Kann nämlich der oder die Eigentümerin nicht festgestellt werden, erfolgt letztlich eine Entsorgung über die Tierkörperbeseitigung. Dies ist für die Tierhalter auch keine schöne Vorstellung.
Heike Klein erläutert, dass Tierärzte Haustiere mit dem reiskorngroßen Chip ausstatten können. Richtig hilfreich ist dieses Vorgehen allerdings nur dann, wenn auch eine Registrierung bei Tasso erfolgt. Obwohl diese kostenlos ist, wird diese nur in rund 50 Prozent der Fälle vorgenommen, berichtet Heike Klein. Letztlich müssen sich die Tierbesitzer selbst um die Registrierung kümmern, denn Tierärzte dürfen dies aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht machen.
Ein großes Lob spricht die Pressesprecherin des Tierschutzvereins Saar dem Homburger Baubetriebshof (BBH) dafür aus, das neue Lesegerät zu nutzen, denn bisher würde dies nur in sehr wenigen Baubetriebshöfen praktiziert werden. Für Swen Seitle ist es zwar keine einfache Aufgabe, mit den toten Tieren umzugehen, doch hat er Hilfe von Meggi Thiel und Christiane Werner, die das Weiterleiten der Daten an Tasso für ihn übernehmen. Die Übergabe an die Eigentümer jedoch bleibt seine Aufgabe, sofern die betroffenen Menschen dann zum BBH kommen, um ihr verstorbenes Haustier abzuholen. Auch dies ist nicht einfach, aber jedenfalls haben die Besitzer dann Gewissheit und können beginnen, mit diesem traurigen Ereignis abzuschließen.