Foto: KSK Saarpfalz
Anzeige

Seit Jahren ist der Enkeltrick wohl die bekannteste Betrugsmasche in Deutschland. Als Enkeltrick wird ein betrügerisches Vorgehen bezeichnet, bei dem sich die Trickbetrüger über das Telefon, meist gegenüber älteren und/oder hilflosen Personen, als deren nahe Verwandte, falsche Ärzte oder Polizisten ausgeben. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen wollen die Täter so an Bargeld oder Wertgegenstände gelangen. Gerade zu Corona-Zeiten hat die Anzahl der betrügerischen Anrufe nochmals zugenommen.

Obwohl die Polizei sich intensiv um diese Betrugsmasche kümmert und viele Präventionstipps veröffentlicht, werden immer wieder Senioren Opfer dieser Tätergruppen. Auch im Saarpfalz-Kreis kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen. Betrogene verlieren nicht selten fünfstellige Geldbeträge. Oft werden diese Beträge kurz vorher bei der Bank abgehoben. Hier gilt es anzusetzen, denn wenn das Geld erst einmal den sicheren Einwirkungsbereich der Bank verlassen hat, ist es für die Betrüger nur noch ein ganz kleiner, meist leichter Schritt dieses zu erbeuten.

Anzeige

Die Mitarbeiter der Kreissparkasse Saarpfalz leisten bereits jetzt schon eine gute Präventionsarbeit. Bei der Abhebung größerer Geldbeträge konnten durch geschickte Kundengespräche schon Taten entdeckt und verhindert werden. Jedoch werden die Opfer oftmals so unter psychischen Druck gesetzt, dass keine Anhaltspunkte bestehen, um solch eine Tat aufzudecken. Um dem ganzen noch gezielter entgegenzuwirken, hat die Kreissparkasse Saarpfalz in Kooperation mit der Polizei des Saarlandes Flachbeutel sogenannte „Butterbrottütchen“ zur Bargeldauszahlung gestaltet. Diese sollen den Betrügern ihr Vorhaben deutlich erschweren. Auf den Tüten befinden sich konkrete Handlungsanweisungen für potentielle Opfer. Diese sind so strukturiert, dass sie die gängigsten Betrugsvarianten wie Enkeltrickbetrug, Gewinnversprechen am Telefon, Love-Scamming, Schockanrufe und falsche Polizeibeamte berücksichtigen.

Die „Butterbrottüte“ ist beidseitig mit Warnhinweisen bedruckt. Die Tüte trägt die Aufschrift „Vorsicht Betrugsgefahr! Schützen Sie sich und Ihr Geld. Wenn Sie mindestens zwei Fragen auf der Rückseite mit „Ja“ beantwortet haben, dann will ein Betrüger Ihr Geld. Sofort 110 wählen!“. Die Tüte soll nochmals darauf aufmerksam machen, dass in solchen Fällen Hilfe bereitsteht, ohne dass der Täter dies mitbekommt. Des Weiteren soll es die Opfer darin bestärken, keine Angst zu haben.

Bei einer Bargeldauszahlung wird jedem Kunden im gesamten Saarpfalz-Kreis eine solche Tüte ausgehändigt, um verstärkt auf diese Betrugsmaschen hinzuweisen. Zusätzlich werden die Sparkassenmitarbeiter vor allem ältere Kunden, die höhere Geldsummen abheben, darum bitten, die Fragen noch vor Ort zu beantworten. “Die Kreissparkasse Saarpfalz ist sehr darüber erfreut, in Kooperation mit der Polizei, verstärkt gegen Betrüger vorzugehen. Besonders ältere Menschen im gesamten Saarpfalz-Kreis sollen besser geschützt werden.”

Präventionstipps der Polizei:

  • Seien Sie misstrauisch gegenüber Anrufern, die eine angebliche Notlage eines Angehörigen schildern und sich als Amtsperson ausgeben.
  • Sollte der Anrufer von Ihnen Geld verlangen, legen Sie sofort auf und heben Sie bei weiteren Anrufversuchen nicht mehr ab.
  • Wenden Sie sich an den angeblichen Betroffenen oder andere Vertrauenspersonen, unter der Ihnen bekannten und benutzten Nummer, um die angebliche Notlage aufzuklären.
  • Notieren Sie sich die eventuell auf dem Sichtfeld Ihres Telefons angezeigten Nummern des Anrufers.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Sollten Sie Opfer eines Betruges geworden sein, melden Sie den Vorfall der Polizei.
Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein