Das Ministerium für Bildung und Kultur, die Landkreise und der Regionalverband bauen die Schulsozialarbeit im Saarland flächendeckend aus. Dafür stellen das Land, die Landkreise und der Regionalverband künftig zusammen rund 10 Millionen Euro jährlich bereit.
Im Saarpfalz-Kreis werden ab dem 1. August rund 1,42 Millionen Euro pro Jahr für die Schulsozialarbeit zur Verfügung stehen, davon rund 606.000 Euro Landesmittel. Der Saarpfalz-Kreis erhielt 2019 aus dem ‚Schoolworker‘-Landesprogramm, das jetzt abgelöst wird, rund 340.000 Euro Landesmittel und investierte hier Eigenmittel in Höhe von rund 475.000 Euro. Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot und der Landrat des Saarpfalz-Kreises Dr. Theophil Gallo unterzeichneten heute den neuen Zuwendungsvertrag.
„Die Schulsozialarbeit ist neben den Lehrkräften die zweite tragende Säule der multiprofessionellen Teams an unseren Schulen. Sie leistet einen enorm wichtigen Beitrag dafür, dass Kinder und Jugendliche am Lern- und Lebensort, der Schule heute ist, genau die Förderung und Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Das Geld ist gut angelegt, denn mit dem Ausbau der Schulsozialarbeit investieren wir in Bildungschancen und Zukunftsperspektiven. Ich freue mich sehr über den solidarischen Schulterschluss zwischen Land, Landkreisen und Regionalverband. Jetzt setzen wir den flächendeckenden Ausbau an unseren allgemeinbildenden Schulen zügig um. Land, Landkreise und Regionalverband teilen sich die Kosten“, erklärt Ministerin Streichert-Clivot.
Landrat Dr. Theophil Gallo: „Es ist ein gutes Zeichen, dass sich das Bildungsministerium stärker am Ausbau der Schulsozialarbeit an unseren Schulen beteiligt. Die Nachfrage nach Unterstützung seitens der Schulen ist gestiegen. Der Saarpfalz-Kreis engagiert sich hier bereits in beachtlichem Umfang und investiert seit einigen Jahren über das ‚Schoolworker‘-Programm hinaus mit eigenen Mitteln in die Schulsozialarbeit. So können präventive Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden.“
Das Ministerium für Bildung und Kultur hatte im Februar innerhalb der Landesregierung die Zuständigkeit für die Schulsozialarbeit übernommen und gemeinsam mit den Landkreisen sowie dem Regionalverband als Träger der Jugendhilfe ein Konzept für die Neuaufstellung der Schulsozialarbeit erarbeitet. Ziel ist die flächendeckende und gleichzeitig bedarfsorientierte Versorgung aller Schüler*innen mit Angeboten der Schulsozialarbeit. Erstmals wird es an allen saarländischen Schulen Schulsozialarbeiter*innen geben. Die Verteilung der Mittel erfolgt anhand eines Mechanismus, der unterschiedliche Bedarfe aufgrund der Schulform, der Schüler*innenzahl an den jeweiligen Standorten sowie soziale Faktoren berücksichtigt. Das Konzept soll ab dem 1. August 2020 landesweit umgesetzt werden.
Bisher förderte das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie über das Landesprogramm ‚Schoolworker‘ die Schulsozialarbeit mit jährlich 1,9 Millionen Euro. Das MBK erhöht die für die Schulsozialarbeit zur Verfügung stehenden Landesmittel nun auf rund 5 Millionen Euro. Die Landkreise und der Regionalverband tragen ebenfalls rund 5 Millionen Euro. Insgesamt stehen somit rund 10 Millionen Euro jährlich für die Schulsozialarbeit an allgemeinbildenden Schulen zur Verfügung. Das entspricht rund 124 Schulsozialarbeiter*innen-Stellen (Vollzeit, 68.500 Euro p.a. Arbeitgeberbrutto). Bisher werden im Bereich der allgemeinbildenden Schulen rund 98 Vollzeitstellen finanziert.