Mit der Container-Lösung an der Grundschule Bruchhof-Sanddorf ist keiner wirklich zufrieden. Auch in Bruchhof soll in die Zukunft gedacht, ein Anbau geplant werden. - Foto: Rosemarie Kappler
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Für ungeeignet halten Schulleitung und Elternvertretung an der Grundschule Bruchhof-Sanddorf den Standort für die beiden kürzlich aufgestellten Klassen-Container. Grund war wohl ein Kommunikationsproblem. Ein Thema, das nun auch im Stadtrat Widerhall fand wo der Beschluss über die Containeranlagen zu fassen war.

Plötzlich waren sie da und keiner hatte offenbar gewusst, dass sie geliefert und aufgestellt werden. Dabei waren die Container – ebenso wie jene an der Luitpoldschule – notwendig, weil Klassenräume fehlen. „Das ist natürlich keine ideale Geschichte“, meinte Bürgermeister Michael Forster (CDU) im Stadtrat, „wenn es mit der Schülerzahl so weiter geht, dann brauchen wir eine bauliche Lösung. Dies auch vor dem Hintergrund des Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung. Dann brauchen wir Räume und ganz viel Geld.“

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Der Ärger, der sich an der Grundschule Bruchhof-Sanddorf entzündete, lag – so erläuterte der Ortsvertrauensmann Manfred Rippel (SPD) – daran, dass es nur ein einziges Gespräch zwischen Schule und Stadtverwaltung gegeben hatte und daran, dass die Schulleitung einen anderen Aufstellplatz im Sinn hatte. „Plötzlich wurden die Container gesetzt und die Stimmung kippte. Besser wäre gewesen, wenn die Container einen halben Meter höher auf die Wiese gestellt worden wären“, erklärte Rippel und machte ebenfalls deutlich, dass aufgrund steigender Schülerzahlen Container keine langfristige Lösung sein können.

Raumprobleme hätten die Schulen zurzeit ohnehin auch wegen der Pandemie. Inwieweit es an der fehlenden Kommunikation hing, will Bürgermeister Forster noch einmal prüfen lassen. Der Container-Standort sei allerdings bereits im Juli aus den Stadtratsunterlagen im Ratsinformationssystem einsehbar gewesen: „Da hätte man bereits erkennen können, dass der Standort nicht ideal ist“, verwahrte sich Forster gegen den Vorwurf, man sei überrumpelt worden, räumte aber ein: „Der Standwort war frühzeitig klar, die Lösung ist aber nicht ideal.“

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Die Beigeordnete Christine Becker erklärte dem Stadtrat: „Wir waren vor Ort. Es war ein Kommunikationsproblem. Die Schulleitung hatte sich beschwert, weil sie klare Wünsche hatte, die aber nicht berücksichtigt wurden. Wir gehen jetzt an die Bauabteilung, damit die direkt einen Anbau plant.“ Becker verwies in diesem Zusammenhang auf aktuelle Hochrechnungen, wonach im Saarland ab 2026 – ab dann gilt das Recht auf einen Ganztagsbetreuungsplatz – 6.800 Plätze fehlen würden. Doch zurück zur Containerlösung mit der keiner zufrieden ist.

Stefan Mörsdorf (CDU): „Wir sollten ganz pragmatisch im Sinne der Eltern und Lehrer planen.“ Diese Planungen seien in einem größeren Kontext zu sehen in Bezug auf die künftige Ganztagsbetreuung, weshalb man schon jetzt einen Neubau mitberücksichtigen müsste. Axel Ulmcke (FWG), war der Meinung, dass aufgrund der künftigen Planungen jetzt ein Umsetzen der Container keinen Sinn mache, weil ein Fundament weiteres Geld koste. Bauamtsleiter Frank Missy regte an: „Es würde aus meiner Sicht großen Sinn machen, wenn sich der Ausschuss für Jugend, Kultur und Soziales mit der Ausstattung der Schulen in räumlicher und personeller Hinsicht auseinandersetzt und ein Bauprogramm aufstellt. Containerlösungen gilt es zu vermeiden.“ Zu berücksichtigen seien dabei auch pädagogische Konzepte und die Corona-Bedingungen. Was Missy kritisierte: „An der Abstimmung zwischen Schulen und Bauamt hapert es.“ Ein Bauprogramm auf der Basis der vom Schulamt ermittelten Bedarfe sieht Missy als zielführend. Wichtig dabei sei eine klare Linie im Sinne der Gleichbehandlung aller Schulstandorte.

Auch Forster mahnte an, „wir müssen jetzt nach vorne planen“ und auf der Basis der bereits bekannten Bedarfe Um-, An- und möglicherweise auch Neubauten der Grundschulen planen.

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