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Anlässlich der Jahrestage zweier nuklearer Umweltkatastrophen, – 30 Jahre nach Tschernobyl und 5 Jahre nach Fukushima -, veranstaltet am 27. April um 17:00 Uhr die Arbeitskammer in Kooperation mit dem Energiewende Saar e.V. ein grenzüberschreitendes Forum zum Thema “Atomausstieg und Energiewende – eine Erfolgsgeschichte?”. Der saarländische Umweltminister Reinhold Jost, die Grünen-Bundesvorsitzende und ehemalige Umweltministerin Dr. Simone Peter, der stellvertretende Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland Eugen Roth und Marie Claire Cailletaud, Vertreterin der französischen Gewerkschaft CGT und dort verantwortlich für den Bereich Energie und Bergbau, werden miteinander in den Räumlichkeiten der Arbeitskammer in Saarbrücken diskutieren.
Wie die Veranstalter mitteilen, wird dabei vor dem Hintergrund der sowohl in Deutschland als auch in Frankreich beschlossenen Energiewende auch die aktuelle Entwicklung beim AKW Cattenom eine besondere Rolle spielen: „Risse in der Reaktorwänden, Störfälle, die heruntergespielt werden, Drohnen unbekannter Herkunft über dem AKW, Unsicherheit über mögliche Beschäftigung von Islamisten, ein aktuelles Gutachten, das die sofortige Stilllegung des Werkes verlangt“, dies kennzeichne eine dramatische Situation, was auch daran deutlich werde, dass nun die luxemburgische Regierung dem französischen Staat eine finanzielle Unterstützung anbietet, wenn sie denn nur den Betrieb von Cattenom einstelle.
Rückblickend betrachtet wurde das Reaktorunglück in der Ukraine 1986 mit zum Ausgangspunkt einer Entwicklung in Deutschland, die man heute als „Energiewende“ bezeichnet. Es begann mit Kollektoren und Windparks, führte nach langen Auseinandersetzungen zum Ausstieg aus der Atomenergie 2011 und soll in ein System münden, das klimaneutral und frei von größeren Risiken ist.
Wenig bekannt ist in Deutschland, dass im vergangenen Jahr auch die französische Nationalversammlung eine „Energiewende“ beschloss, die mit Hilfe erneuerbarer Energien den Ausstoß klimaschädliche Gase verringern und den Anteil der Atomenergie bei der Stromerzeugung reduzieren soll. Doch in beiden Länder sei, so die Veranstalter, die Umsetzung ins Stocken geraten. Warum trotz immer neuer Unglücke und Katastrophen wie in Fukushima 2011 die Energiewende vielfach stecken bleibt, wird eines der Themen bei dieser Veranstaltung sein. Auch sollen in der Diskussion mit einer Gewerkschaftsvertreterin und Gästen aus Frankreich die Möglichkeiten einer Stilllegung von Cattenom und einer Verhinderung des geplanten Atommülllagers im benachbarten Bure ausgelotet werden.
Mehr Informationen unter www.energiewende-saarland.de. Anmeldungen werden erbeten unter dem folgenden Link: www.arbeitskammer.de/energie
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