Die Freien Demokraten im Saarland sehen Bundes- und Landesregierung in der Verpflichtung, nach Abklingen der Corona-Pandemie ein „Disaster Information Management System“ aufzubauen, das bei der Bewältigung künftiger Krisen unabdingbar sein wird.

„Die Entscheidungen der Verantwortungsträger werden in Deutschland derzeit fast durchgängig auf Grundlage veralteter Daten getroffen, was bei einem Virus mit kürzerer Inkubationszeit verheerende Folgen haben könnte“, so Tobias Raab, stellvertretender Landesvorsitzender der FDP Saar und künftiger Digitalisierungsdezernent der Landeshauptstadt Saarbrücken. Derzeit dauere es viel zu lang, bis Daten von den Gesundheitsämtern und Landkreisen beim Robert-Koch-Institut landeten, weshalb sich Einrichtungen wie die Johns Hopkins University auf der Suche nach aktuelleren Daten dann teilweise fragwürdiger Quellen bedienten.

„Um künftig optimal vorbereitet zu sein, brauchen wir ein System, das alle Behörden im Katastrophenfall zur Weitergabe der Daten nutzen können, damit vom kleinsten Dorf bis zur Bundesebene alle auf demselben Stand sind. Mit den heutigen digitalen Möglichkeiten wäre das ohne weiteres machbar“, so Raab. Experten gehen davon aus, dass Veranstaltungsverbote oder Grenzschließungen gezielter und effektiver durchzuführen gewesen wären, hätte ein solches „Disaster Information Management Systems“ bereits vorgelegen. „Dabei muss von Bund und Land auch für die Ausstattung der Kommunen und Landkreise gesorgt werden, die im Katastrophenfall an vorderster Front kämpfen“, so Raab abschließend.

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