Symbolbild

Monat für Monat durchleben in Deutschland zahlreiche Frauen starke Regelschmerzen. Die Leistungs- und Arbeitsfähigkeit, die Lebensqualität und das Sexualleben können je nach Ausprägung dadurch erheblich beeinträchtigt sein. Eine chronische Krankheit kann der Grund für die Beschwerden sein – Endometriose.

Schätzungsweise 1,2 bis 1,5 Millionen Frauen bzw. 10 bis 15 Prozent der Frauen im Alter zwischen 15 und 50 Jahren in Deutschland leiden unter Endometriose. Darunter wird die gutartige Wucherung von „versprengtem“ Gebärmuttergewebe außerhalb der Gebärmutter meist im kleinen Becken verstanden. Experten schätzen, dass jedes Jahr circa 40.000 Frauen neu an Endometriose erkranken. Obwohl damit Endometriose zu einer der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen zählt, dauert es vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Diagnose nach wie vor durchschnittlich sechs Jahre. Aufklärung tut not!

Die Endometriosezentren der Universitätskliniken des Saarlandes – Klinik für Frauenheilkunde am Universitätsklinikum des Saarlandes UKS in Homburg und  Praxis Frauenärzte am Staden, Prof. Dr. K. Neis & Dr. K. Bühler, in Saarbrücken – laden aktuell gemeinsam mit der Europäischen Endometriose Liga e.V. zu einer Informationsveranstaltung über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten ein.

Die Ursache der Endometriose ist trotz intensiver Forschung immer noch unklar. Frauen, die vor oder während ihrer „Tage“ unter starken Schmerzen, häufig in Verbindung mit einer starken Regelblutung leiden, denken, dass diese Symptome normal sind. Nach wie vor werden die Beschwerden in der Familie und im Freundeskreis oftmals tabuisiert und verharmlost. „Betroffene Frauen leiden oft jahrelang bis die Krankheit diagnostiziert wird. Aus diesem Grund sollten Frauen mit starken Schmerzen während der Regel, Problemen beim Wasserlassen oder dem Stuhlgang oder mit einem unerfüllten Kinderwunsch in jedem Fall frauenärztliche Hilfe suchen“, so Prof. Dr. Erich-Franz Solomayer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums des Saarlandes.

Endometriose gilt als östrogenabhängige Erkrankung. Wie in der Gebärmutter baut sich auch außerhalb der Gebärmutter „versprengtes“ Gebärmuttergewebe im Zyklus auf und wieder ab. Dies kann zu Blutungen und chronischen Reizuständen führen, die mit starken Schmerzen verbunden sein können. „Ursache für eine ungewollte Kinderlosigkeit können beispielsweise die entzündlichen Veränderungen im Bauchraum, blutgefüllte Eierstockzysten und Verwachsungen sein, die alle durch eine Endometriose verursacht werden können“, so Dr. Klaus Bühler, Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Frauenärzte am Staden, Saarbrücken. Nach Expertenschätzungen besteht bei mehr als 25 Prozent der Kinderwunschpaare der unerfüllte Kinderwunsch aufgrund einer Endometriose. Je eher die Diagnose gestellt wird, umso schneller kann eine geeignete Therapie beginnen.

Endometriose ist behandelbar. Nach einer gründlichen gynäkologischen Untersuchung wird gemeinsam mit der Patientin die Wahl der Therapie getroffen. Je nach Ausprägung des Krankheitsbildes und der Lebensumstände der Patientin erfolgt der Einsatz von Medikamenten, teilweise auch kombiniert mit einer Operation.

Bei der Informationsveranstaltung am 10. September um 18.30 Uhr stehen Fragen rund um Symptomatik, Diagnose und Therapie im Mittelpunkt. Zu den Referenten zählen neben Prof. Solomayer und Dr. Bühler auch Dr. Eva-Marie Braun, Assistenzärztin an der Universitätsfrauenklinik, Dr. Panagiotis Sklavounos, Leitender Oberarzt an der Universitätsfrauenklinik und Monika Wagner, Leiterin der Endometrioseselbsthilfegruppe Saarbrücken. Betroffene Frauen berichten zudem über ihre Erfahrungen.

Veranstaltungsort ist der große Hörsaal, Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Gebäude 9, Kirrberger Straße 100 in Homburg.

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein