Wie kann man präventiv  einem Fachkräftemangel im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) entgegenwirken? Mit dieser Frage setzt sich aktuell ein Projektteam des Zukunftsbündnisses Fachkräfte Saar (ZFS) auseinander. Die Arbeitsgruppe wurde im Zuge der letzten Sitzung im Juni 2018 gegründet und erarbeitet Maßnahmenvorschläge, welche nun am Mittwoch beim Treffen des ZFS präsentiert wurden.

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger: „Auch wenn wir rein statistisch gesehen noch nicht von einem akuten Fachkräftemangel im MINT-Bereich reden können, so spricht der Besuch vor Ort in den Betrieben doch eine andere Sprache: Immer mehr kleinere Unternehmen im Saarland haben Probleme ihre Stellen zu besetzen oder Auszubildende zu finden. Auch ist der Frauenanteil im Saarland, im Vergleich zum Bund, sehr gering. Es sind daher Anstrengungen notwendig, um dem Fachkräftemangel im MINT-Bereich entgegen zu treten.“

Erster Schritt der Projektgruppe war eine Analyse von MINT-Initiativen im Saarland. Rehlinger: „Dabei war schnell klar: Es gibt bereits diverse Projekte im MINT-Bereich. Sie wecken Interesse an MINT-Berufen, entwickeln Talente, sensibilisieren und beeinflussen die Berufswahlentscheidung. Wir wollen daher keine neuen Initiativen erschaffen, sondern die vorhandenen Projekte unterstützen oder ergänzen. Wir müssen in 2019 unsere Kräfte bündeln und geballt dafür sorgen, dass auf die Beschäftigungs- und Karrieremöglichkeiten im MINT-Bereich durch eine Kampagne flächendeckend aufmerksam gemacht wird.“ 

Schließlich seien MINT-Berufe vielfältig, spannend mit guten Verdienst-, Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten, so die Ministerin weiter. Das von der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Rheinland-Pfalz Saarland initiierte MINT-Kompetenzzentrum spielte beim Treffen ebenfalls eine Rolle. Mit dessen Hilfe soll die Frauenquote in dualen MINT-Ausbildungsberufen gesteigert werden. Dabei gestaltet die Arbeitsagentur regionale Projekte oder schließt Kooperationen mit Netzwerkpartnern. 

„MINT-Berufe sind zukunftsträchtig und in der Regel gut bezahlt. Auch deshalb werbe ich weiter, verstärkt Frauen für diese Berufe zu gewinnen. Im Hinblick auf die demografische Entwicklung brauchen die Unternehmen diese gut qualifizierten Frauen. Ob sich mehr junge Frauen für einen MINT-Beruf oder ein MINT-Studium entscheiden, hängt von den Berufsaussichten und den Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ab“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion-Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

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