Das Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH) veranstaltet am Donnerstag, 18. Februar 2016, 09:00 bis 15:30 Uhr, in der Aula der Universität des Saarlandes in Saarbrücken die 3. Fachtagung Sicherheit macht Schule „Umgang mit Mobbing und Cybermobbing“. Über 300 interessierte Teilnehmer aus ganz Deutschland und den Nachbarländern sind angemeldet. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen spannende Referate und ein wertvoller Erfahrungsaustausch.
Gewalt an Schulen hat als Problem auch im Saarland eine zunehmende Bedeutung gewonnen. Die häufigste Form schulischer Gewalt ist Mobbing, sei es in Form des herkömmlichen Mobbings oder in der Sonderform des Cybermobbings. Gerade die Präsenz in sozialen Netzwerken ist für junge Menschen fast schon Pflicht. Die Benutzung moderner Medien, die z. B. durch ein Smartphone ermöglicht werden, bergen aber auch Gefahren.
Im Mittelpunkt von Mobbing und Cybermobbing stehen Tathandlungen, die geeignet sind, andere Menschen der Lächerlichkeit preiszugeben, zu diffamieren und zu beleidigen. Das Schamgefühl und die persönliche Würde sind dabei empfindlich beeinträchtigt. Die seelischen Verletzungen gehen tief unter die Haut, die Opfer ziehen sich zurück, das Selbstwertgefühl geht in den Keller. Sie fühlen sich ausgegrenzt und nicht mehr als Mitglied einer Gruppe.
Mobbing und Cybermobbing finden sich überall dort, wo es zu Gruppenbildungen kommt, z. B. in einer Schulklasse und in der Clique. In einigen Fällen ist den Tätern die Tragweite ihrer Aktionen gar nicht bewusst. Beim Cybermobbing trauen sie sich aufgrund einer angenommenen Anonymität Handlungen zu, die sie sich von Angesicht zu Angesicht nicht trauen würden. Als „Belohnung“ winken innerhalb einer Gruppe Lob und Anerkennung, die das eigene Selbstbewusstsein aufpolieren und zum Weitermachen animieren. Im Strafrecht gibt es zwar keinen speziellen Mobbing-Paragrafen, doch die jeweiligen Tathandlungen können durchaus Straftatbestände wie Beleidigung, üble Nachrede, Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung darstellen.
Die Fachkonferenz beleuchtet das Themenfeld in seinen unterschiedlichen Facetten und bietet Präventions- und Interventionsmöglichkeiten an. Sie richtet sich vorwiegend an Lehrkräfte, SchulsozialarbeiterInnen, SchoolworkerInnen, Pädagogische Fachkräfte, PolizeibeamtInnen und SchulpsychologInnen.