Am Montag, 28. November 2016 stellten Professor Dr. Matthias Glanemann, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie des UKS und Oberarzt Hans-Joachim Klingen Möglichkeiten der Adipositas-Medizin am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg vor. Übergewichtige Patienten aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz wurden bislang sehr kompetent und erfolgreich im Evangelischen Krankenhaus in Zweibrücken versorgt. Aufgrund der Schließung der Einrichtung im Herbst dieses Jahres ist diese Anlaufstelle nicht mehr gegeben.

Zum 1.10.2016 wechselte der bisherige Leiter des Zweibrücker Kompetenzzentrums für Adipositas-Chirurgie Oberarzt Hans-Joachim Klingen an das UKS, womit die Kontinuität in der Versorgung übergewichtiger Patienten in der Region auf höchstem Niveau weiterhin gewährleistet ist.
Ebenfalls am Montag traf sich erstmals die Adipositas-Selbsthilfegruppe im Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg. Die Gäste wurden von Klinikdirektor Professor Glanemann begrüßt. Mit über 50 Teilnehmern war diese Auftaktveranstaltung, die von Silvio Engel von der Selbsthilfegruppe zusammen mit Oberarzt  Klingen moderiert wurde, sehr gut besucht. Anwesend waren auch Lúcia Deluiz-Ecker (Diplom-Ökotrophologin) und Assistenzarzt Dr. Sebastian Holländer als Mitglieder des Teams.
 Professor Glanemann: „Die Anzahl der übergewichtigen Menschen in Deutschland hat sich in den letzten 40 Jahren mehr als verdreifacht. Das heißt zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen sind übergewichtig. Stark übergewichtig (adipös) sind laut Robert-Koch-Institut ein Viertel der Erwachsenen (23% der Männer und 24% der Frauen) in Deutschland.
Mit zunehmendem Body Mass Index können Folgeerkrankungen, wie beispielsweise Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Artherosklerose, Arthrose; Bandscheibenvorfälle und Krebserkrankungen entstehen.“
Im UKS stehen sämtliche für eine erfolgreiche Behandlung notwendigen medizinischen Bereiche unter anderem aus der Inneren Medizin wie Endokrinologie, Gastroenterologie, Kardiologie oder Endoskopie ebenso wie Ernährungsberatung und Physiotherapie zur Verfügung.
Vor chirurgischen Eingriffen bei Adipositas durchlaufen Patienten mit einem BMI von 35 – 40 ein 6 – 12 monatiges multimodales Betreuungskonzept bzw. Gutachtenverfahren, in dessen Rahmen beispielsweise Ernährungsberatung, -umstellung, Bewegungstherapie, ein hormonelles und psychologisches Gutachten erfolgen.
Das UKS bietet im Rahmen der Adipositaschirurgie in minimal-invasiver Technik u. a. folgende Therapieverfahren an: Magenbypassoperation, Magenschlauchbildung, Magenband-Anlage, Magenballoneinlage oder die Umwandlungsoperationen.
Seit Beginn seiner Tätigkeit am UKS in Homburg hat Oberarzt  Klingen bereits ein Dutzend Patienten erfolgreich operiert und angesichts der großen Nachfrage die Spezialsprechstunde auf zwei Nachmittage (montags und mittwochs) in der Woche erweitert. „Die aktuell bevorzugten Operationsverfahren der Adipositaschirurgie sind der Magenbypass und der Schlauchmagen. Ziel der Operation ist eine Nahrungsmengenreduktion oder/und geringere Nährstoffaufnahme durch eine kürzere Passagezeit. Die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus liegt bei etwa 6 – 7 Tagen“, erläutert Oberarzt Klingen.
Die Patienten erhalten einen genauen Ernährungsplan. Dieser sieht flüssige Nahrung in den ersten Tagen, anschließend kleinere weiche Nahrungsportionen bis zu 5mal täglich vor. Nach der fünften Woche kann ein langsamer Übergang zu einer normalen Ernährung erfolgen, die auf Eiweiß und fettarmen Milchprodukten basiert und weiterhin Fett und schnell verwertbare Kohlenhydrate meidet.
Zu einer nachhaltigen erfolgreichen Therapie gehören die Nachsorgetermine sowie die Umstellung des Lebensstils im Hinblick auf Ernährung und Bewegung.
Die Selbsthilfegruppe, die sich bisher monatlich einmal getroffen hat, hat neue Räumlichkeiten am UKS in Homburg gefunden, sodass auch der Erfahrungsaustausch der Patienten untereinander gegeben ist. Patienten mit Fragen, die sich zunächst einfach nur informieren möchten sind ebenso willkommen wie all jene, die bereits manifeste Probleme aufgrund ihres Übergewichts haben bzw. hatten.
Selbstverständlich besteht am UKS in Homburg auch das Nachsorgeangebot für alle bisher in Zweibrücken behandelten Patienten.
Treffpunkt der Selbsthilfegruppe: 
Jeden letzten Montag im Monat um 18:00 Uhr im Konferenzraum im I.OG, Gebäude 57;
Kontakt: Herr Silvio Engel, Tel:  0177-3464377
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