Über 600 Zuschauer erwartet der TV Homburg in der Robert-Bosch-Schulsporthalle am heutigen Samstagabend zum Lokalderby der Regionalliga Südwest gegen die SG Zweibrücken. Ein Derby, das es in sich hat und mit vielen Emotionen in den 60 Minuten stattfinden wird. Trotz Platz zwei in der aktuellen Tabelle muss der TV Homburg an seine mögliche Bestleistungen gegen den Tabellenelften aus Zweibrücken, der aus den letzten vier Spielen nur einen Punkt holte, herankommen, um die Punkte in heimischer Halle zu behalten.
So sehen es zumindest die TVH-Verantwortlichen mit dem sportlichen Leiter, Jörg Ecker an der Spitze und Cheftrainer Pedro Vieira. „Auch diesmal wird unsere Abwehr gefordert sein und wir hoffen, dass unser Team an die Defensivarbeit aus dem Spiel bei Mühlheim-Urmitz am vergangenen Sonntag diese nun gegen Zweibrücken fortsetzt”, erklärt Ecker. Denn nur mit einer stabilen und aggressiv auftretenden Abwehr könne man auch erfolgreich im Handball unterwegs sein. Zuletzt gab es beim TVH in den beiden Heimspielen gegen die SG Saulheim (34:33-Sieg) und beim enttäuschenden 38:38 gegen die HG Saarlouis II gewaltige Defizite in der Abwehr.
TVH-Trainer Pedro Vieira: „Wir haben im Training vor dem Spiel in Mühlheim gewaltig an der Aggressivität, Zweikampfverhalten und Konzentration gearbeitet. Auch im Verhalten Eins gegen Eins-Spiel. Klasse, wie wir das dann am Sonntag umgesetzt haben.” Nach 15 Gegentreffern in der ersten Halbzeit bei Mühlheim-Urmitz, ließ der TV Homburg beim letzten Endes klaren 29:23 Auswärtsssieg beim Fünften der Regionalliga Südwest sage und schreibe nur noch acht Tore für den Gegner in den zweiten 30 Spielminuten zu.
Vieira: „Wenn wir so immer auftreten, werden wir immer gewinnen, weil wir in der Offensive mehr als stark sind und hier bisher in dieser Saison immer zu überzeugen wussten.” Mit 294 erzielten Treffern in neun Spielen, also über 32 Treffern im Schnitt pro Begegnung, weist der Tabellenzweite aus Homburg in dieser Statistik die klare Bestleistung aller 16 Teams der Regionalliga Südwest auf. Eines ist dem TV Homburg aber auch klar: „Zu Hause dürfen wir nichts abgeben, wenn wir an Spitzenreiter HV Vallendar (15:1 Punkte) dran und vor Dansenberg (12:2) bleiben wollen”, fordert Vieira einen Heimsieg mit dem TVH gegen die Zweibrücker Löwen.
Gleichzeitig warnt auch der Portugiese auf der Homburg Bank davor, den Gegner keinesfalls am Tabellenstand und den jüngsten Ergebnissen mit drei Niederlagen aus den letzten vier Partien zu messen. „Ein Derby kann ganz andere Gesetze haben. Da zählen nicht die aktuellen Tabellenplätze.” Bei der SG Zweibrücken müsse seine Abwehr vor allem auf den rechten Rückraumspieler Tom Ihle, den linken Rückraumspieler Joshua Eberhard sowie Nils Wöschler (Rückraum Mitte) aufpassen. „Wenn wir wieder so sicher in der Abwehr stehen, siegen wir”, zeigt sich Vieira optimistisch vor dem Lokalderby gegen die Rosenstädter aus Zweibrücken.
So sieht es auch Ante Grbavac, der aus dem linken Rückraum die Tore für den TV Homburg wirft. Innerhalb von einer Woche gab es den 30-jährigen 108 Kilogramm schweren Neuzugang des TVH von Ratingen-Düsseldorf Wechselgefühle sportlicher Art. Beim letzten Heimspiel leistete sich Grbavac beim Spielstand von 38:36 für den TV Homburg zunächst einen Fehlpass, den die HG Saarlouis II zum Anschlusstreffer nutzte und dann brachte er einen Ball nicht im HGS-Tor unter. Die Folge: Saarlouis glich zum 38:38-Endstand aus.
„Dieser Punktverlust ärgert mich gewaltig, den nehme ich auf meine Kappe, auch wenn wir gemeinsam verlieren oder gewinnen”, so Grbavac, den Jörg Ecker als Königstransfer für den TV Homburg vor der Saison bezeichnete. Eine knappe Woche später sei er schon mit einer gewaltigen Portion Wut ins Spiel bei Mühlheim-Urmitz gegangen. Und Grbavac zeigte sich diesmal in Höchstform: Nicht weniger als elf Treffer standen am Sonntagnachmittag auf dem Scoreboard. „So viele Tore würde ich gerne öfter machen. Aber egal, wichtig ist der Gesamterfolg mit der Mannschaft.” Und gegen die SG Zweibrücken würde Ante Grbavac nur zu gerne den Löwen Torhütern reichlich einschenken.
Personalmäßig kann TVH-Coach Pedro Vieira bis auf Robin Egelhoff und Marvin Mebus mit Bestbesetzung auflaufen lassen. Während Marvin Mebus nach seiner kürzlich erfolgten Operation nach einem Kreuzbandriss zu Beginn der Saison kein Spiel mehr für den TV Homburg in dieser Saison bestreiten kann, besteht bei Robin Egelhoff die Hoffnung, dass er schon bald wieder seine Mannschaft auf dem Feld wieder unterstützen kann. Nach einem Mittelhandbruch nahm der 27-Jährige vor einer Woche wieder das Training auf. Ein Einsatz gegen Zweibrücken käme aber noch viel zu früh, hofft Vieira aber auf Einsätze in 14 Tagen, wenn der TV Homburg im Spitzenspiel am 30. November beim Ex-Verein von Egelhof, dem TuS Dansenberg, aufläuft.