Die Kartoffel spielt in Peru und bei uns eine wichtige Rolle in der Esskultur. Das lernten auch die Schüler der Biosphärenschulen hier beim Workshop in der Robert-Bosch-Schule in Homburg - Foto: Sandra Klingler
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Am letzten Montag fand in der Robert-Bosch-Schule in Homburg ein Workshop für Schüler der Biosphärenschulen zum Thema „Essen als Kulturgut“ statt.

Neben der Reflexion über die eigene/saarländische Esskultur gab die Veranstaltung einen Einblick in die peruanische Küche und die Verbindung zu unserer Esskultur. Zum Abschluss verschmolzen die beiden Esskulturen im Rahmen einer saarländisch-peruanischen Kochaktion mit vielen Bliesgau-Produkten.

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Du bist, was Du isst – dieser altbekannte Satz sagt viel über die Bedeutung unseres Essens für uns aus. Essen spielt eine wesentliche Rolle in unserer Kultur: Es ist Tradition, es erinnert uns an bestimmte Orte und Erlebnisse, es verbindet uns mit Menschen. Auch wenn wir uns oft nicht die Zeit nehmen, über unsere Ernährung bewusst nachzudenken und wir unser Essen als selbstverständlich wahrnehmen, sind unsere Essgewohnheiten tief in uns eingebrannt. Da unser Essen derart wichtig für unsere kulturelle Identität ist, kann das Teilen und Probieren von Essen auch ein Mittel sein, um andere Kulturen verstehen zu können. Dafür muss uns aber zunächst selbst klar werden, was unsere und andere Esskulturen ausmacht.

Mit dem Ziel, uns unserer eigenen Esskultur bewusst zu werden, eine globale Perspektive auf unsere Esskultur zu bekommen und andere Kulturen kennenzulernen, zu verstehen und geschmacklich auszuprobieren, kamen 20 Schüler aus den Biosphärenschulen des Biosphärenreservates Bliesgaus am Montag zu einem interkulturellen Koch Workshop zusammen. Unter der Leitung von Michelle Herrmann und Tobias Binkle bot der Biosphärenzweckverband Bliesgau sowie die Koordinierungsstelle nachhaltige Jugendarbeit des Saarpfalz-Kreises (Junge Biosphäre), diesen Workshop an. Unterstützt wurden die beiden von dem peruanischen Ernährungswissenschaftler Esteban Gutierrez La Torre, der den Schülern Einblicke in die peruanische Esskultur gab und Verbindungen zur deutschen Esskultur aufzeigte.

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Zu Beginn der Veranstaltung lernten die Schüler mehr über den Kulturbegriff und reflektierten Merkmale ihrer eigenen Kultur. Schnell wurde klar, dass es nicht einfach ist, unsere deutsche Kultur zu definieren und dass persönliche Charakterzüge stark von einer „typisch deutschen“ Kultur abweichen können. Danach wurde zur saarländischen Esskultur übergeleitet. Im Rahmen einer gemeinsamen Diskussion mit den Schülern wurde an vielen Stellen ersichtlich, dass unsere Esskultur einerseits stark vom geschichtlichen Hintergrund geprägt und auch sehr wandelbar ist und andererseits vom Einfluss anderer Kulturen stark profitiert hat. Verbandsvorsteher Landrat Dr. Theophil Gallo lobte den Ansatz des Workshops: „Im Biosphärenreservat verbinden wir unsere Region mit der Welt. Mit diesem praktischen Blick über den Tellerrand fördern wir die Weltoffenheit auf kulinarische Weise.“

Die Einblicke in die peruanische Esskultur offenbarten dann auf der einen Seite deutliche Unterschiede zwischen den beiden Kulturen – trotz der räumlichen Entfernung zwischen Peru und Deutschland zeigte die Veranstaltung aber auf der anderen Seite auch die globale Verknüpfung der beiden Länder auf verschiedenen Ebenen auf. Ein wichtiges Fazit: Obwohl es viele Unterschiede zwischen Ländern gibt, kann Essen Kulturen zusammenbringen und Neugierde füreinander wecken. Um das direkt selbst ausprobieren zu können, kochten die Schüler zum Abschluss des Workshops gemeinsam saarländisch peruanisch mit vielen Zutaten aus dem Bliesgau und konnten Peru so auch ein Stück weit kulinarisch erkunden.

Michelle Herrmann und Tobias Binkle fassten die Veranstaltung zusammen: „Mit diesem Workshop hatten die Schülerinnen und Schüler eine einmalige Gelegenheit, sich der eigenen Esskultur bewusst zu werden. Das verbindende Gefühl des Miteianderessens kann wesentlich zum interkulturellen Verständnis beitragen und die Offenheit für andere Kulturen fördern.“

Weitere Informationen zu den Biosphärenschulen gibt es bei Stefanie Lagaly vom Biosphärenzweckverband Bliesgau (Tel: 06842-9600913, E-Mail: s.lagaly@biosphaere-bliesgau.eu) und zur Koordinierungsstelle nachhaltige Jugendarbeit/Junge Biosphäre bei Sandra Klingler (Tel: 06842 9600921, E-Mail: sandra.klingler@saarpfalz-kreis.de). Michelle Herrmann und Tobias Binkle sind per E-Mail erreichbar: mn.herrmann@gmx.de, tobias.binkle@t-online.de .

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