Nach über acht Wochen Vorbereitung startet am kommenden Samstag der TV Homburg in seine erste Drittligasaison.
Nachdem das Team von Trainer Steffen Ecker ungeschlagen Meister in der Oberliga Rheinland-Pfalz wurde, gilt es sich nun auf den Klassenerhalt in der neuen Umgebung zu konzentrieren. Jeder im Verein ist sich bewusst, dass die Homburger Handballer vor einer schweren Aufgabe stehen. Doch bezüglich des Zieles, den Ligaverbleib zu schaffen, gibt sich Steffen Ecker unter anderem im Interview mit Homburg1 vor dem Ligaauftakt am Samstag um 18.30 Uhr in der Homburger Robert-Bosch-Schulsporthalle gegen den Top-Meisterschaftsanwärter HSG Krefeld/Niederrhein, zuversichtlich. Es müsse alles zusammenpassen, so Ecker unter anderem.
Homburg1: Nach langer Vorbereitungsphase beginnt am Samstag gegen Krefeld/Niederrhein endlich die Saison in der Dritten Bundesliga Gruppe Süd/West. Wie verlief aus Ihrer Sicht die Vorbereitung?
Steffen Ecker: Ich würde sagen durchwachsen, auch weil uns einige Verletzungen dazwischen kamen. So zog sich schon im ersten Training unser Mannschaftskapitän Marvin Mebus einen schweren Meniskusschaden zu. Frühestens im Januar nächsten Jahres wird er wieder spielen können. Joel Ribeiro steht wegen einer Sprunggelenksverletzung nicht zur Verfügung. Wir hoffen, dass er im Oktober zurückkehren kann. Yves Kunkel fehlte wegen einer Schambeinentzündung zwei Wochen. Patrick Bach musste wegen Schulterproblemen pausieren, steht aber inzwischen wieder voll im Trainingsbetrieb. Dazu kamen die normalen kleineren Verletzungsprobleme während der Vorbereitung.
Homburg1: Zahlreiche Testspiele hat der TV Homburg in den letzten Wochen absolviert, es gab Licht und Schatten, Siege gegen den SV 64 Zweibrücken und HG Saarlouis, aber auch vor kurzem eine 23:25-Niederlage in eigener Halle gegen den Oberlgisten VTV Mundenheim. Wie sehen Sie diese Vorbereitungsspiele?
Steffen Ecker: Die Ergebnisse sind zweitrangig. Aber einiges sollte schon im richtigen Rahmen bis zum Saisonstart laufen. Es gab gute Phasen in den Spielen, aber auch Dinge, die nicht befriedigend waren. So war die Wurfausbeute vor 14 Tagen im Heimspiel gegen Mundenheim mit nur 23 Toren katastrophal. Nur ein Tag später hatten wir bei der HBK Kärjeng, einem sehr starken luxemburgischen Erstligisten, ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Beim 31:31 spielten wir bis zur 55. Minute mit einer Fünf-Tore-Führung ein starkes Spiel. Aber wie gesagt, die Vorbereitungsspiele muss man ergebnistechnisch entsprechend einordnen. Es wird viel getestet und auch ausprobiert. Es gilt, sich einzuspielen, gewisse Abläufe einzustudieren.
Homburg1: Am Samstag geht es mit dem Heimspiel gegen einen äußerst starken Gegner HSG Krefeld-/Niederrhein endlich los. Wie sehen sie das Spiel? Welche Chancen hat der TV Homburg vor heimischen Publikum gegen den Meisterschaftsanwärter?
Steffen Ecker: Wir sind Außenseiter, das muss jedem klar sein. Wir haben mit Sicherheit im ersten Saisonspiel zumal gegen einen sehr starken Gegner aus Krefeld, der auf allen Positionen gleich doppelt stark besetzt ist, nichts zu verlieren. Ein Sieg oder ein Unentschieden wäre schon eine große Überraschung für uns. Man wird sehen, wie wir in der Dritten Liga ankommen. Eine zu hohe Niederlage sollten wir aber vermeiden, auch in Hinblick der nächsten darauffolgenden Spiele. Das wäre keinesfalls gut für das Selbstvertrauen der kommenden Partien.
Homburg1: Die ersten vier Spiele, Herr Ecker, haben es schon in sich. Es kommt schon am 3. Spieltag im Heimspiel gegen die HG Saarlouis schon zum ersten Derby. Welche Bedeutung haben die kommenden Derbys aus der Südwestebene für den TV Homburg und Sie?
Steffen Ecker: Nach unserem ersten Auswärtsspiel bei der HLZ Friesenheim/Hochdorf freuen wir uns auf das große Saarderby am 16. September zu Hause gegen die HG Saarlouis. Eine Woche später spielen wir beim TuS Dansenberg. Gerade diese Derbys sind für uns von sehr großer Bedeutung, weil wir hier vor großer Kulisse antreten und natürlich auch punkten wollen.
Homburg1: Zurück zum Saisonziel. Der Klassenerhalt ist angesagt. Welche Konkurrenten um den Ligaverbleib hat ihr Team?
Steffen Ecker: Nachdem wir ungeschlagen in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Meister wurden, ist nun ein Umdenken auch im Kopf meiner Spieler angesagt. Es wird Niederlagen geben, klar, damit muss man sich auch erst einmal beschäftigen. Wichtig ist, dass wir diese als Aufsteiger hinnehmen und uns immer wieder aufs neue konzentrieren müssen, um genügend Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Konkurrenten, die mit uns um den Klassenerhalt spielen, will ich hier keine nennen. Das gehört sich so auch in Sachen Respekt vor diesen Mannschaften.
Homburg1: Wer sind die Favoriten auf die Meisterschaft?
Steffen Ecker: Zunächst einmal klar die HSG Krefeld/Niederrhein, unserem ersten Gegner. Der TuS Ferndorf und die HSG Hanau, den letztjährigen Meister der Staffel Süd/West der Dritten Liga gehören zu den Mitfavoriten auf Platz eins.
Homburg1: Zurück zum Saisonauftakt gegen Krefeld/Niederrhein in heimischer Halle am Samstag. Wie wichtig ist die Unterstützung der Fans für den Aufsteiger aus Homburg?
Steffen Ecker: Natürlich hoffen wir, meine Spieler und das Trainerteam auf möglichst viele Fans in der Robert-Bosch-Schulsporthalle, die uns lautstark von den Rängen unterstützen und anfeuern. Als Aufsteiger brauchen wir jede Hilfe in dieser Saison gerade auch bei unseren Heimspielen.
Homburg1: Vielen Dank für das Gespräch, Steffen Ecker.
Das Interview führte Markus Hagen.