Blutspenden sind wichtig für die medizinische Forschung und retten im Zweifel Leben. Dennoch gibt es im Saarland zu wenige Menschen, die Blut spenden. Nicht zuletzt deshalb organisierte der Blutspendedienst an der Uni-Klinik zum ersten Mal ein Sommerfest. Die Botschaft, die von dem Fest ausgehen sollte war klar: Geht Blut spenden!
„So langsam brennt es“, sagt Daniel Singheiser mit sorgenvoller Miene. Und damit meinte der Marketing-Beauftragte des Blutspendedienstes am UKS nicht etwa den Grill, der für das Sommerfest angeworfen worden war. Nein, Singheiser bezieht sich auf die Blutversorgung im Saarland. Die ist nämlich im Bundesvergleich geradezu dramatisch schlecht. „Wir sind hier meilenweit davon entfernt, Selbstversorger zu sein.“
Das liegt schlicht und ergreifend an einer zu niedrigen Bereitschaft in der Bevölkerung, Blut spenden zu gehen. Gerade einmal rund 400 Menschen kommen pro Monat zum Blutspendedienst in Homburg – um den Bedarf allein für das UKS zu decken bräuchte man 75 pro Tag. Sorgen macht Singheiser nicht zuletzt die demographische Schere, die immer weiter aufgehe. „Wir haben immer mehr ältere, spendenbedürftige Menschen, aber leider immer weniger, die sich die Zeit nehmen., um zu spenden.“
Dabei ist Blutspenden eminent wichtig für die medizinische Versorgung. Unfallopfer sind in ihrem Überlebenskampf oft auf Blutkonserven angewiesen, genauso wie Krebspatienten oder auch Schwangere, bei denen es bei der Entbindung zu Komplikationen kommt. Aber nicht nur für die Akutversorgung sind Blutspenden wichtig, wie Singheiser erklärt. „Jede gute Medizin braucht Vollblut für Forschungszwecke, um sich zu verbessern.“ Aber auch dort komme immer weniger an – mit Konsequenzen. „Die Forschung kann dann nicht mehr den Standard bieten, den sie bräuchte.“
In gewisser Weise könnte man das Sommerfest als Metapher für die mangelnde Blutspendebereitschaft sehen. Denn wirklich viel los war nicht, auch wenn es leckere Bratwürste und reichlich kühle Getränke gibt. „Das Fest sollte ein kleines Dankeschön sein an unsere Spender“, so Singheiser. „Außerdem war es uns wichtig, das Verhältnis zu ihnen zu stärken.“ Einige kamen dann auch tatsächlich, um sich nach der Blutentnahme etwas zu stärken. Der eine oder andere nutzte vielleicht sogar noch eine weitere Möglichkeit, Gutes zu tun. Denn derzeit gibt es für jede Blutspende nehmen der üblichen Aufwandsentschädigung von 27 Euro zusätzlich den selben Betrag noch einmal als Gutschein. Mit diesem kann man dann einer Aktionen bei „Wir Wunder“, der Spendenplattform der Kreissparkasse Saarpfalz unterstützen. Noch ein Grund mehr also, sich einen Ruck zu geben und Blut spenden zu gehen.