Symbolbild

Die Mittel für die bis zu pandemiebedingt befristet eingestellten Lehrkräfte stehen auch im kommenden Schuljahr an den saarländischen Schulen zur Verfügung – das hat der Ministerrat nun beschlossen. Bildungsministerin Streichert-Clivot betont gleichwohl, dass an allen Schulformen ein dauerhafter Bedarf an zusätzlichen Lehrkräften besteht.

Die bis zu 300 pandemiebedingt befristeten Stellen für das kommende Schuljahr werden mit rund 20 Millionen Euro aus Mitteln des Nachtragshaushalts „Sondervermögen Pandemie“ finanziert. Sie werden jedoch voraussichtlich nur den akuten strukturellen Unterrichtsbedarf für das Schuljahr 2022/23 abdecken, wie Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot erklärt. „Bereits  jetzt ist klar, dass die entstanden Lernrückstände vieler Schüler in allen Schulformen erheblich sind. In den kommenden Jahren müssen diese Lücken durch intensive Fördermaßnahmen auch im Unterricht aufgearbeitet werden.”

Um eine nachhaltige individuelle Förderung der Schüler zu gewährleisten, seien künftig zusätzliche Planstellen notwendig. Diese zusätzlichen Planstellen würden für den Haushalt 2023 angemeldet, so die Ministerin. „Auch für anstehende Schulstrukturreformen wie die Rückkehr zu G9 am Gymnasium, die weitere Stärkung der Gemeinschaftsschulen und einen Klassenteiler an den Grundschulen in Höhe von 25 brauchen wir dauerhaft mehr Personal und zwar an allen Schulformen.“

Die Folgen der pandemiebedingten Einschränkungen für Kinder und Jugendliche könnten nicht allein mit einem befristeten Aufholprogramm und befristet eingestellten Lehrkräften aufgearbeitet werden. Nach Einschätzung von Experten, unter anderem der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission bei der Kultusminister*innenkonferenz (StäWiKo), würden für die Aufarbeitung mehrere Jahre benötigt.

„Die pandemiebedingt befristet eingestellten Lehrkräfte werden dauerhaft an unseren Schulen gebraucht und zwar an allen Schulformen. Und ebenso klar ist, dass wir künftig mehr attraktive und unbefristete Arbeitsverhältnisse haben müssen. Wir brauchen mehr Planstellen im System. Die Lehrkräfte der sogenannten Pandemie-Reserve machen einen tollen Job für die Kinder und Jugendlichen im Land, ohne sie wäre der Schulbetrieb unter Pandemiebedingungen über weite Strecken kaum möglich gewesen. Diese gute Arbeit müssen wir als Land und Arbeitgeber auch mit guten Arbeitsverhältnissen anerkennen. Dass wir auch in Zukunft einen erheblichen Mehrbedarf haben werden, ist klar absehbar“, so Streichert-Clivot.

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