Bild: Bill Titze
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Gerade ältere Menschen haben im Alltag vielen Problemen zu kämpfen, erst recht, wenn sie allein leben. Schon der Weg zum Supermarkt kann da zu einer echten Herausforderung werden. Jemand, der bei solchen und ähnlichen Dingen weiterhilft, ist Alexander Ziegler. Er bekleidet das Amt des Seniorenbeauftragten der Stadt und hat HOMBURG1 erzählt, aus welchen Gründen die Menschen sich an ihn wenden. „Jedes Problem kann gelöst werden“ stellt er fest.

„Es gibt Sachen, da denkt man, das ist Larifari. Aber es ist ungemein wichtig, dass man die Probleme älterer Menschen Ernst nimmt“, unterstreicht Alexander Ziegler, Seniorenbeauftragter der Stadt Homburg. Tatsächlich wirkt der 72-Jährige wie gemacht für dieses Amt. Als ehemaliger Grundschuldirektor bringt er die nötige Ernsthaftigkeit mit, die man als Vermittlungsperson zwischen Senioren und Verwaltung mitbringen muss. Gleichzeit ist Ziegler jovial, redselig – ein Mann, mit dem man sich gut unterhalten kann.

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Und gerade das ist als Seniorenbeauftragter beileibe nicht ohne Bedeutung. Denn es ist nicht zuletzt auch das, was viele Menschen bei ihm suchen. „Ich merke in meiner Sprechstunde immer wieder, dass es Menschen gibt, die kein direktes Problem haben. Die sind einfach allein und brauchen jemanden zum Reden“, erzählt er. Aber natürlich gibt es auch diejenigen, die im Alltag Hilfe brauchen und nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen.

Da geht es um Probleme mit den Kindern, die sich abschotten. Dinge, die verkauft werden müssen oder auch exotische Fälle, wie einen Rentner, der Probleme mit der Auszahlung seiner Bezüge hatte – in Frankreich wohlgemerkt. Ziegler lässt die Anliegen jeweils von seiner Sekretärin aufzeichnen, setzt sich mit den entsprechenden Stellen in Verbindung und kontaktiert schließlich die Betroffenen, um einen Vorschlag zu präsentieren. „Für jedes Problem gibt es eine Lösung“, sagt er.

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Dabei war es anfangs nicht unbedingt leicht, in das Arbeit hineinzufinden. 2019 wurde er gefragt, ob er das Amt übernehmen wolle. „Damals war ich noch Jugendbeauftragter der Stadt“, erzählt er. „Aber da war ich 70 und sollte den Jugendbeirat konstituieren, völliger Blödsinn.“ Allein schon vom Alter her habe Seniorenbeauftragter besser zu ihm gepasst. Auch wenn Ziegler zuvor mit dem Thema nichts zu tun hatte. „Das war etwas völlig Neues für mich, ich musste mich da erst einmal frei schwimmen.“ Dies gelang schließlich mit der Hilfe von Ansprechpartnern im Sozialamt, die ihm die Eingewöhnung sehr erleichtert hätten.

Zu Beginn ging Ziegler auf viele Veranstaltungen, stellte sich und seine Pläne vor, wurde auch schnell von den Menschen als Bezugsperson akzeptiert. „Teilweise wurde ich noch auf der Veranstaltung selbst auf Probleme angesprochen“, so Ziegler. Dann kam jedoch bald die Corona-Pandemie dazwischen. Das sei gerade zu Beginn Thema Nummer Eins gewesen. „Die Menschen wollten wissen, wo sie sich testen lassen können, wie das mit der Impfung funktioniert und andere Sachen, die damit in Zusammenhang stehen.“

Aber die Tätigkeit Zieglers erschöpft sich nicht nur in der Beantwortung von Bürgeranfragen. Vielmehr wird er auch selbst aktiv, um den älteren Menschen das Leben zu erleichtern. Ein wichtiges Gremium ist dabei der Seniorenbeirat, in dem Probleme diskutiert werden. Hierhin lädt der Seniorenbeauftragte Sachverständige ein, die über bestimmte Aspekte des täglichen Lebens berichten. So kam im letzten Seniorenbeirat der Vertreter eines Bestattungsunternehmens zu Wort, der über Notfalltelefone berichtete. „Fürs nächste Mal habe ich einen Polizeivertreter eingeladen, der über Enkeltricks aufklärt.“

Ein wichtiges Thema für Senioren sind natürlich auch die Pflegeheime. Da sei auch schon die Anfrage gekommen, doch angebliche Missstände in einem Heim aufzudecken. „Da habe ich dann gesagt, dass das außerhalb meiner Befugnisse liegt.“ Generell sei ihm nichts Negatives aus den Homburger Pflegeheim bekannt. Dennoch sieht er gesamtgesellschaftlichen Handlungsbedarf, was dieses Thema angeht. „Es wären bessere Arbeitszeiten für die Pflegekräfte angebracht. Außerdem brauchen sie mehr Geld, von schönen Worten hat man schließlich nichts“, findet Ziegler.

Ums Geld geht es nicht zuletzt auch beim Seniorenbeauftragten. Die Stadt ist bekannterweise klamm, größere Projekte lassen sich da nur schwer in die Wege leiten. 1500 Euro stehen Ziegler pro Jahr zur Verfügung – mit diesem Geld hat er beispielsweise bereits drei Ruhebänke für die Talstraße angeschafft, auf denen sich Senioren entspannen können. Etwas entspannter wäre das Leben für viele Senioren auch, wenn es einen Bus gäbe, der sie beispielsweise zu einem Supermarkt fahren würde. In Erbach gibt es das bereits, er kostet rund 5000 Euro, die von Stadt und AWO getragen werden. „Wenn ich so etwas auch für andere Stadtteile organisieren könnte, wäre das natürlich der absolute Hammer“, sagt Ziegler. Optimismus könnten ihm vielleicht seine eigenen Worte einflößen: Eine Lösung für Probleme gibt es schließlich immer.

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