Umweltminister Reinhold Jost mit dem Präfekten des Departements Moselle, Laurent Touvet (Mitte), beim Besuch des Bauernhofes bei Erching. Bild: Schorr/MUV

Seit dem 12. Mai ist viel Wasser die Bickenalb hinuntergeflossen. Was Nicht-Eingeweihte wohl kaum erkennen: Das Flüsschen, das in Lothringen entspringt, in Gersheim durch das Saarland fließt, bevor es in den Hornbach mündet, ist seit diesem Zeitpunkt ökologisch schwer geschädigt. Die Güllegrube eines Bauernhofes auf französischer Seite war damals übergelaufen, die Gülle ergoss sich in die Bickenalb.

Dieser Vorfall und das nachfolgende Fischsterben waren nun der Anlass für ein Treffen von Umweltminister Reinhold Jost mit dem Präfekten des Departements Moselle, Laurent Touvet. Der Präfekt hatte den saarländischen Minister nach Erching eingeladen, um ihm bei einem Vor-Ort-Termin die dem Landwirt auferlegten Schutzmaßnahmen zu zeigen und zu erläutern. Im Rathaus von Erching tauschten sich Gastgeber und Gäste überdies über generelle Möglichkeiten eines grenzüberschreitenden Naturschutzes aus. Der Präfekt wurde unter anderem begleitet vom Unterpräfekten Christophe Salin, dem Bürgermeister von Erching, Francis Behr, und dem französischen Generalkonsul im Saarland, Sébastien Girard. Beim Treffen dabei waren auch der Gersheimer Bürgermeister Michael Clivot, der Ortsvorsteher von Peppenkum, Wolfgang Mann, sowie Vertreter der saarländischen und französischen Wasserbehörden.

„Wir müssen unsere Natur hier in der Grenzregion gemeinsam schützen. Wenn wir zusammenarbeiten, haben wir bessere Chancen, Unfälle, wie die Verschmutzung der Bickenalb, zu verhindern“, stellte der Präfekt zuvorderst fest.  „Wir müssen miteinander sprechen, nicht übereinander“, bekräftigte Minister Jost. Das Handeln der französischen Behörden, nachdem das Ausmaß der Gewässer-Verunreinigung klar wurde, sei ein schönes Beispiel dafür, dass der Austausch auch funktioniert. Die in der praktischen Umsetzung aufgefallenen Probleme und der Verbesserungsbedarf werde jetzt abgearbeitet.

„Es muss im Notfall eine schnelle Erreichbarkeit sichergestellt werden, trotz der unterschiedlichen Verwaltungsstrukturen auf deutscher und französischer Seite. Persönliche Kontakte sind immens wichtig. Die Akteure müssen wissen, mit wem sie es im Nachbarland zu tun haben“, so der Umweltminister. Damit sich die Mitarbeiter auf allen Verwaltungsebenen besser kennenlernen und um Fragen zu Arbeitsabläufen und Zuständigkeiten zu klären, schlug Jost vor, zu einer deutsch-französischen Tagung ins Saarland einzuladen. Der Vorschlag wurde von allen begrüßt.

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