Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger bei der Podiumsdiskussion mit Armin Schild, Bündnis Zukunft der Industrie, Marcus Lassowski, consulting4drive GmbH und Alexander Gehling (NOW). Bild: MWAEV

Nach gut einem Jahr Arbeit im Projekt „HyExperts“ steht der Fahrplan des Saarlandes von der Wasserstoffmodellregion hin zum Wasserstoffland. Die Wasserstoffstrategie für das Saarland definiert die Ziele und Maßnahmen, um bis 2030 in den Sektoren Energie, Industrie und Mobilität im Saarland entscheidend voranzukommen und sich auch im Wettbewerb mit anderen Standorten durchzusetzen.

Wirtschafts- und Energieministerin Anke Rehlinger stellte die Wasserstoffstrategie beim Wasserstoffkongress gemeinsam mit den verantwortlichen Experten des Reiner Lemoine Institut und der consulting4drive GmbH im Saarbrücker Cinestar vor. Zu dem Fachkongress „Das Saarland 2030: Auf dem Weg zum Wasserstoffland“ im Saarbrücker Cinestar waren zahlreiche Experten aus Wirtschaft und Forschung geladen – nicht nur, um die Wasserstoffstrategie zu diskutieren, sondern auch, um Einblicke über die Nutzbarmachung und Anwendung von Wasserstoff in der Praxis zu geben.

Rehlinger: „Nach einem Jahr intensiver Vorarbeit mit allen Akteuren ist es uns mit der Wasserstoffstrategie gelungen, unsere Ziele rund um das Thema Wasserstoff mit konkreten Maßnahmen zu versehen, angefangen bei der Nutzung von Wasserstoff, etwa in der Schwerindustrie, im ÖPNV und in der Logistik, bis hin zur stationären Kraft-Wärme-Kopplung. Sie haben sich bereits als wichtige Anwendungsfelder bestätigt. Und als Land im Herzen Europas wollen wir gemeinsam mit unseren französischen Nachbarn ein funktionierendes Trassennetz etablieren, das Zentrum eines europaweiten Wasserstoffnetzes werden kann.“

Die Wasserstoffstrategie definiert kurz- mittel- und langfristige Ziele für die Erzeugung, Nutzbarmachung und Anwendung von grünem Wasserstoff. Zu den kurzfristigen Zielen zählen solche, die man „bereits bis 2023 erreichen wolle, darunter etwa die Sicherstellung der Betankung von Lkws und Bussen oder aber Pilotprojekte zum Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. Wichtig ist auch, dass wir das Thema Wasserstoff noch intensiver in die Öffentlichkeit tragen – den Fakt ist, dass wir auch die Bereitschaft der Unternehmen brauchen, die Umrüstung aktiv mitzugestalten.“

Als langfristige Ziele gibt die Wasserstoffstrategie die Anbindung des Saarlandes an das EuropeanHydrogen Backbone, die Etablierung von Wasserstoff in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen sowie der Einsatz von Wasserstoff in der Binnenschifffahrt. In den Bereichen Industrie, Mobilität und Energie befinden sich einige Maßnahmen der Strategie bereits in der Umsetzung, wie etwa die schrittweise Beschaffung von H2-Fahrzeugen für die Flotte der Landesregierung, aber auch der Fahrzeugbeschaffung im ÖPNV und Logistiksektor, der Einsatz von stationären Brennstoffzellen und Pilotprojekten mit stationären KWK-Anlagen.

„Wir werden in den kommenden Jahren entscheidende Schritte in Richtung CO2-Reduktion machen“, so Rehlinger weiter. „In diesem Prozess setzen wir auf Fachwissen, eine hervorragend aufgestellte Forschungslandschaft, gute Vernetzung aller Akteure, aber auch Fleiß und Ausdauer. So kann uns im Saarland ein nachhaltiger und sozialer Transformationsprozess gelingen, der auf allen Ebenen seine Wirkung entfaltet.“

 

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein