Da Menschen mit Demenz häufig Schwierigkeiten haben, Schmerzen verständlich zum Ausdruck zu bringen, hat die Landesfachstelle Demenz in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, der Ärztekammer des Saarlandes, der Landesärztin für an Demenz erkrankte Menschen Dr. R.A. Fehrenbach und der HTW Saarland einen Flyer erstellt, der helfen soll, Schmerzsituationen besser erkennen und einschätzen zu können.

Es kommt vor, dass Menschen mit Demenz sogenannte herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, wie starke Unruhe, Ablehnen von Pflegehandlungen, verbale und physische Aggression bis hin zu Wahnvorstellungen. Auch lautes Rufen und Schreien können auf das Vorliegen von Schmerzen hinweisen. Der Flyer enthält Informationen zu möglichen Merkmalen und Ausdrucksformen von Schmerzen, Hinweise zur Eigen- und Fremdeinschätzung, Kontaktadressen von Fachärztinnen und Fachärzte sowie Informationen zur Nicht-medikamentösen Schmerzlinderung.

Dazu Sozialministerin Monika Bachmann: „Schmerzen kennt jeder, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Wenn Menschen an einer fortgeschrittenen Demenz leiden und sich verbal nicht mehr mitteilen können, ist es sehr schwierig ihre Schmerzen richtig einzuschätzen. Ihr Schmerz muss aber wahrgenommen und richtig eingeordnet werden. Deshalb ist es eine besonders wichtige Aufgabe, zu diesem Thema zu sensibilisieren. Der neue Flyer zum Thema Demenz und Schmerz ergänzt an dieser Stelle das bestehende Beratungsnetzwerk im Saarland.“

rechts: Martina Stabel-Franz (Referatsleiterin D2/MSGFF), Sozialministerin Monika Bachmann, Sandrine Boudot (Persönliche Referentin), Leslie Horak-Mathieu (Landesfachstelle Demenz), Andreas Sauder (Landesfachstelle Demenz), Dr. Rosa Adelinde Fehrenbach (Landesärztin für Demenz), Dr. Josef Mischo (Ärztekammer Saarland)
Fotos: Pressestelle MSGFF/Annika Hoffmann

„Es ist wichtig, Schmerzen bei Menschen mit Demenz zu erkennen um eine adäquate Therapie einleiten zu können. Menschen mit Demenz empfinden Schmerzen unverändert, können diese aber nicht mehr zuordnen oder als solche wahrnehmen. Bei plötzlich auftretenden Verhaltensauffälligkeiten sollte man deshalb immer auch an Schmerzen als Ursache denken und diese einer angemessenen Abklärung und Behandlung zuführen. Dadurch kann die Belastung für die Betroffenen und ihre pflegenden Angehörigen entlastet und die Lebensqualität der Menschen mit Demenz verbessert werden,“ erklärt die Landesärztin für an Demenz erkrankte Menschen Fr. Dr. R.A. Fehrenbach.

Der Flyer ist kostenfrei in Apotheken, Arztpraxen und Pflegestützpunkten erhältlich. Außerdem wird er bei stationären Einrichtungen der Akut- und Langzeitpflege, ambulanten Pflegediensten sowie Pflege- und Betreuungsdienste und Seniorenbüros zu beziehen sein. Nähere Informationen zum Thema Demenz, kostenfreie Informationsmaterialien, Adressen vor Ort und Auskünfte sind bei der Landesfachstelle Demenz Saarland erhältlich unter:

Landesfachstelle Demenz Saarland
Ludwigstraße 5, 66740 Saarlouis
Tel.: 06831/ 4 88 18 0
landesfachstelle@demenz-saarland.de
www.demenz-saarland.de/

 

 

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