Foto: Gregor Lengler
Anzeige

Die Saarpfalz-Touristik bietet in diesem Jahr zum ersten Mal ihr Tagesangebot: Zen und die Kunst, den Tee im Wald zu genießen, in ihrem Programm an.

Die Teilnehmerin Pan Dachs aus Birkenfeld hat ihre Erfahrungen auf der ersten Teewanderung sehr stimmungsvoll niedergeschrieben.

Anzeige

“Warmes Licht fällt durch die Blätter der Buchen auf einem Felsplateau hoch über dem Tal mit Blick über die Baumkronen. Lothar Wilhelm breitet sein Tafeltuch aus auf dem Laub des letzten Jahres. Wir sind nicht weit gewandert vom Brunnen des Grubenwasserwerks, von dessen Wasser er sagt, dass die Analysen den Schluss zuließen, es sei das beste Teewasser des Saarlandes: 4,4 dH, deutsche Härte. Jeder füllte seine Flaschen mit dem kostbaren kostenlosen Nass auf, die Zeit vergeht nur langsam, der Brunnen tröpfelt bloß.
Wir sind entspannt und doch gespannt auf das, was kommt. Langsame Bewegungen mit Kessel und Kanne. Einen Darjeeling soll es geben zum Auftakt. Tee von erlesener Qualität, nur die Spitzen der Teepflanze, First Flush „Moonshine“ aus dem Garten Glenburn, kaum mehr als drei Wochen nach der Ernte im Biosphärenwald zubereitet. Der Gasbrenner erhitzt das Wasser und dabei erzählt unser Teeguide die Geschichte, wie 1853 der Tee aus China unerlaubt über den Pflanzenjäger Robert Fortune aus der Provinz Fujian nach Indien und Europa kam.

Foto: Gregor Lengler

Es sind Geschichten, über die Lothar Wilhelm uns den Tee und die Spiritualität der japanischen Teezeremonie nahebringt. Unprätentiöse, nur vom Glauben an die Magie der Teeblätter hervorgerufene Geschichten. Und von den heilenden Wirkungen des Waldes berichtet er, von Shinrin Yoku, dem Waldbad, das nach zahlreichen Studien in Japan und Korea der letzten zehn Jahre hohe therapeutische Leistungen zugesprochen bekommt. In 63 Waldtherapiezentren verteilt auf die gesamte Nord-Süd-Ausdehnung der japanischen Inselgruppe können stressgeplagte Menschen physisch wie mental „auf Krankenschein“ genesen.

Anzeige

Japan hat den größten Waldanteil an seiner Landesfläche und dies in allen Regionen. Dr. Quing Li, einer der Urväter von Shinrin Yoku, nutzt diese Wälder auf speziell zertifizierten Waldparcours. Spezielle Aromen der Nadelwälder, die Geräusche der sprudelnden Gebirgsbäche, Zu-Sich-Kommen bei Yoga und Atemübungen und eben auch: Tee trinken – Genuss im Wald. Was kann es Schöneres und Gesünderes überhaupt noch geben? Uns fällt dazu auch nichts ein und spazieren sinnend und entspannt dem nächsten Teeplatz entgegen.

Foto: Gregor Lengler

Grüntee entfaltet sein Aroma – Gyokuro wird gereicht und dazu die Geschichte der japanischen Teezeremonie und der tragischen Rolle des weisen Sen no Rikyū. Seine Auseinandersetzung mit der Politik und seinem pflichtgemäßen Freitod. Mit ihm starben aber nicht die Regeln der Teezeremonie, jene strengen rituellen Abläufe, die Einblicke in die Ästhetik der Zen Philosophie eröffnen.

Alles fügt sich bei diesem Waldspaziergang harmonisch zusammen: Information zum Tee, zur Kulturgeschichte des weltweit am meisten konsumierten Getränks, die sinnliche Wahrnehmung des Waldes, die Stille der Natur, aus der die Menschen nun einmal abstammen und was sie nach der Biophilia-These des Forscher Edward O. Wilson auch nie vergessen werden.

Nach einer letzten Teerunde, in verwunschen anmutender Atmosphäre unter hundertjährigen alten Eichen an der Wildwiese nahe Kirkel geht ein Tag mit „Milky Oolong“ zu Ende, den alle in der Gruppe bestimmt lange nicht vergessen werden.”

Die nächste Tour mit dem erfahrenen Tour- und Tee-Guide Lothar Wilhelm startet am Sonntag, den 29. August 2021 um 9:30 Uhr am Bahnhof in Niederwürzbach und kostet pro Person 48 Euro. Eine weitere Tour startet am 19. September 2021.

Foto: Gregor Lengler

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
Saarpfalz-Touristik, Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel, Tel.: 06841 104-7174, E-Mail: touristik@saarpfalz-kreis.de

 

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein