Die Fichten-Schadfläche im saarländischen Staatswald beläuft sich auf rund 460 Hektar. Etwas mehr als ein Prozent der Staatswaldfläche ist betroffen. Das ist nur etwa die Hälfte des bundesweiten Durchschnitts. Beim Nationalen Waldgipfels wurde somit nun deutlich, dass das Saarland mit Blick auf die letzten drei Trockenjahre beim Thema Fichtenwald vergleichsweise glimpflich davongekommen ist.

„75 % Laubbaumanteil und drei Jahrzehnte naturnahe Waldbewirtschaftung haben dem saarländischen Wald über diese Durststrecke geholfen. Der Anteil des Verliererbaums Fichte an der Gesamtwaldfläche liegt bei nur 14 %. Zwar stellen wir auch bei den Buchen vermehrt Schäden durch Trocknis fest. Wir haben aber die Hoffnung, dass vor allem jüngere Buchen Anpassungsmechanismen entwickeln, die wir waldbaulich fördern können”, konstatiert Umweltminister Jost. Bedingt durch den nassen und kühlen Mai präsentierten sich die saarländischen Waldbäume, bis auf vorgeschädigte Altbuchen, aktuell in einem guten Zustand.

Das etwas günstigere Wetter ließe laut Minister schon erkennen, dass sich die Schädigung von Buchen und Eichen in diesem Jahr nicht in dem Umfang fortgesetzt habe wie befürchtet. “Eine leichte Erholung erscheint möglich. Das heißt, bei aller Sorge bin ich zuversichtlich, dass wir den Waldumbau hin zu einem klimastabileren Wald erfolgreich meistern werden“, so Jost.

Trotz der vergleichsweise günstigen Ausganglage tue das Saarland viel, um seine Wälder weiter zu stärken, erklärte der Umweltminister Jost seinen Amtskollegen. Der „Masterplan für den saarländischen Wald“ beinhaltet unter anderem eine Wiederbewaldungsstrategie. „Generell geben wir der Naturverjüngung den Vorzug, doch auch um Pflanzungen kommen wir nicht herum. Unterstützung erhalten wir auch von Seiten der Bürger, die beim Bau von Hordengattern oder bei der Pflanzung und dem Ausbringen von Einzelschutzmaßnahmen anpacken“, verdeutlicht Jost.

Um dem Wald mehr Luft zum Atmen zu geben, werde man überdies die Holzvorräte weiter erhöhen und den Einschlag reduzieren. „Das hat aber auch seinen Preis, den wir aber bereit sind zu zahlen. Aus dem Landeshaushalt werden dem SaarForst zur Unterstützung 5,5 Millionen Euro pro Jahr in den nächsten beiden Jahren zusätzlich zur Verfügung gestellt. Damit kompensieren wir das Defizit von 11 Millionen Euro“, so der Minister.

Auch die finanzielle Unterstützung für den Waldumbau von Seiten des Bundes ist aus Sicht des saarländischen Ministers gut und wichtig. Er nutzte aber den Waldgipfel, um noch einmal seine Forderung gegenüber Bundesministerin Klöckner zu erneuern: Nicht nur Kommunen und Privatwaldbesitzer sollen von dieser Konjunkturspritze des Bundes profitieren, sondern auch die Länder als Waldbesitzer. Jost: „Es kann doch nicht angehen, dass zum Beispiel der SaarForst Landesbetrieb für seine vorbildliche Arbeit leer ausgeht!“

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