Das Saarland soll sich nach Meinung der FDP dafür einsetzen, dass die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion (Long-Covid) in der Großregion Saar-Lor-Lux im Rahmen einer breit angelegten Studie erforscht werden. „Die Landesregierung soll diese Initiative unterstützen und mittragen“, erklärt Dr. Helmut Isringhaus, stellvertretender Vorsitzender und gesundheitspolitischer Sprecher der FDP Saar. „Denn die Nachwirkungen der Pandemie werden uns noch lange begleiten, und darauf sollten wir vorbereitet sein.“

Damit diese Großstudie zu einen grenzüberschreitenden Leuchtturm-Projekt wird, müssten nach Ansicht von Isringhaus wesentliche Punkte erfüllt werden. Dazu gehöre, ein Forschungszentrum einzurichten und eine digitale Austausch-Plattform zu schaffen, die die Erfahrungen aus der klinischen Praxis bei der Behandlung von Long-Covid sammelt, damit sie von allen Beteiligten genutzt werden könnten. In diese Plattform müssten auch die Forschungsergebnisse aus der Großregion einfließen, damit eine gemeinsame Behandlungsstrategie erarbeitet werden könne und die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung gefördert werde, so Isringhaus.

Außerdem müsse sichergestellt sein, dass die Erkenntnisse aus der Studie möglichst schnell in die praktische Versorgung der Patienten einfließen und für die längerfristige Therapie Behandlungsleitlinien entwickelt werden. „Nach bisherigen Erkenntnissen ist Long-Covid eine komplexe, in hohem Maße mit körperlichen Einschränkungen verbundene Erkrankung, deren Beschwerden länger als 12 Wochen andauern und nicht durch eine alternative Diagnose erklärbar sind“, sagt Isringhaus. Die auftretenden Symptome würden es den Patientinnen und Patienten nahezu unmöglich machen, Alltagstätigkeiten
auszuführen.

„Betroffen sind nicht nur Hochbetagte, sondern auch Kinder und Erwachsene, die zunächst keine schweren Symptome zeigten oder auf stationäre Versorgung angewiesen waren“, erklärt Isringhaus. „Dennoch ist in Deutschland über den klinischen Verlauf von Long-Covid nach sehr milden Krankheitsverläufen oder asymptomatischen Infektionen bislang nur wenig bekannt. Verlässliche, repräsentative Daten zu dem Anteil der Erkrankten mit Langzeitfolgen, die über drei Monate hinaus auftreten, liegen derzeitig nur begrenzt vor“, so Isringhaus weiter.

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