Da für die knapp 5200 Beschäftigten der 300 Einrichtungen der AWO im Saarland auch in der 2. Verhandlungsrunde keine Einigung auf einen Tarifabschluss erreicht wurde, wird es laut ver.di am Freitag, den 7. Mai einen weiteren ganztägigen Warnstreik geben. Pandemiebedingt wird der Warnstreik als Stay-at-Home-Streik durchgeführt, deshalb wird auch keine öffentliche Kundgebung stattfinden.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert für die Beschäftigten bei der AWO die Angleichung ihres Lohnniveaus an den Tarifvertrag der Länder. Derzeit verdienen Mitarbeiter der AWO für die gleiche Arbeit bis zu 15% weniger als Landesbeschäftigte. Der Landesverband AWO Saarland e.V. lehnte die Forderung der ver.di auch in der zweiten Verhandlungsrunde am vergangenen Freitag ab.

„Gleiche Arbeit muss mit gleichem Lohn vergütet werden. Soziale Dienstleistungen, wie sie die Beschäftigten der AWO erbringen, sind ein essentieller Teil der staatlichen Daseinsvorsorge und dürfen nicht einem Wettstreit um das niedrigste Lohnniveau unterliegen. Soziale Dienstleistungen sind z.B. Altenpflege, Kinder- und Jugendhilfe sowie die Behindertenhilfe. Es muss der Mensch und dessen Versorgung durch qualifiziertes und professionelles Personal im Mittelpunkt stehen. Die notwendige Grundvoraussetzung dafür ist, die Wertschätzung der Beschäftigten in Form einer adäquaten und fairen Vergütung und guten Arbeitsbedingungen“, so Mirko Gelfert, ver.di-Verhandlungsführer für die Seite der Beschäftigten.

ver.di fordert, dass die AWO in der nächsten Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes Angebot – ohne Nullmonate – vorlegt und sich mit der Verhandlungsführung der Arbeitnehmerseite auf einen Zeitpunkt zur Übernahme der Entgeltwerte aus dem Tarifvertrag der Länder verständigt.

„Sollte dies nicht der Fall sein, werden wir unsere Arbeitskampfmaßnahmen deutlich ausweiten müssen“, sagt Gelfert und richtet sein Wort auch an die politisch verantwortlichen: „Hier ist auch die Politik gefordert! Die AWO übernimmt mit ihrem Leistungsangebot Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge. Es müssen deshalb alle Tariflöhne auf dem Niveau des öffentlichen Dienstes durch die jeweiligen Kostenträger im vollem Umfang übernommen werden. Wenn dies nicht passiert, bleiben die Beschäftigten bei der AWO Beschäftigte 2. Klasse“, schließt Gelfert.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. Mai 2021 terminiert.

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