Minister Reinhold Jost mit dem Beigeordneten von Rehlingen-Siersburg, Joshua Pawlak, und Roger Marti, Geschäftsführer des Verbandes der Gartenbauvereine Saarland / Rheinland-Pfalz e.V. (von links). Foto: Daniel Bittner

Passend zum ersten internationalen Tag der Streuobstwiese startet das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz die Ernteaktion „Gelbes Band“ 2021. Von Bäumen, die auf saarländischen Wiesen mit dem gelben Band gekennzeichnet sind, darf ohne Rücksprache mit dem Besitzer für den Eigenbedarf Obst geerntet werden. „Äpfel, Birnen und Zwetschgen verrotten allzu oft im Gras unter den Bäumen, weil die Besitzer keine Zeit oder kein Interesse an der Ernte haben. Mit dem „Gelben Band“ wollen wir hier ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzen“, erklärt Umweltminister Reinhold Jost.

„Im Saarland investieren wir schon seit vielen Jahren in die Förderung und Pflege von Streuobstwiesen, um das Kulturgut Streuobst zu erhalten. Leider fällt ein Teil dieser Flächen immer häufiger einer mangelnden Pflege zum Opfer und ihr Baumbestand verkümmert. Mit dem Projekt „Gelbes Band“ sehen wir daher nicht nur eine Möglichkeit, der Lebensmittelverschwendung Einhalt zu gebieten, sondern auch flächendeckend auf die Notwendigkeit der Pflege dieser wertvollen Kulturlandschaften aufmerksam zu machen“, so der Minister.

Im letzten Jahr startete bereits ein Pilotprojekt dazu. „In allen Landkreisen meldeten sich Kommunen und auch Privatpersonen, die bereit waren, ihre eigenen Obstflächen zur Ernte und damit der der Allgemeinheit zu Verfügung zu stellen“, so Jost. „20 Kommunen haben sich bereits angemeldet. Das große Interesse im Pilotprojekt hat uns jetzt darin bestärkt, die Initiative auf das ganze Saarland auszuweiten. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung der Streuobstwiesenbesitzer.“ Als direkter Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger fungiert die örtliche Verwaltung. Die biologisch abbaubaren gelben Bänder sowie Infomaterial in Form von Plakaten, Broschüren und die Teilnahmeformulare für Streuobstwiesenbesitzer werden an die jeweiligen Rathäuser verschickt.

Gleichzeitig ist das Thema Streuobstwiesen zwangsläufig mit der Mistel verbunden. Einige Obst- und Gartenbauvereine nehmen sich der Problematik an und schneiden bzw. fällen betroffene Bäume. „Damit neugepflanzte Bäume und wertvolle Altbestände eine Überlebenschance haben und weiterhin unsere Kulturlandschaft im Saarland prägen, ist es wichtig, auf die Pflege und Bekämpfung der Mistel hinzuweisen“, so Jost.

Die Broschüren des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz „Gelbes Band“, „Die Mistel“ und „Apfel, Birne & Co“ finden Sie auf im Bereich Publikationen unter landwirtschaft.saarland.de

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