Zur Diskussion über die Einführung einer App zur Corona-Kontaktnachverfolgung etwa in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg:

„Wir brauchen jetzt möglichst schnell eine sichere und funktionsfähige App, um Kontakte von Corona-Infizierten über die Gesundheitsämter zuverlässig warnen zu können. Mit Blick auf die anstehenden Lockerungen bei gleichzeitigem Wiederanstieg der Infektionszahlen dürfen wir keine Zeit mehr verlieren. Eine der zentralen Lehren der ersten zwölf Monate Corona-Pandemie lautet: Die den Gesundheitsämtern bislang zur Verfügung stehenden Mittel zur Unterbrechung von Infektionsketen sind absolut unzureichend.

Eine Smartphone-App zur Kontaktnachverfolgung kann in Kombination mit Schnelltests dafür sorgen, dass Restaurants, Kinos oder Geschäfte wieder öffnen können und kulturelle oder Sport-Veranstaltungen möglich werden – und man gleichzeitig das Infektionsrisiko stark reduziert. Die Einführung der Corona-Warn-App Mitte 2020 wurde durch akademische Diskussionen um den Datenschutz um mehrere Monate verzögert. Solche Diskussionen kosten Menschenleben, und derzeit bahnt sich eine ähnliche Situation mit Blick auf Apps zur Kontaktnachverfolgung an. Die Menschen haben wenig Verständnis, wenn Grundsatzstreitigkeiten eine rasche und zuverlässige Lösung, die in der Praxis gut funktioniert, verhindern. Diskussionen hatten und haben wir genug, was fehlt ist: Zeit.

Wie und für wen sich die zuständigen Stellen in Politik und Verwaltung nun entscheiden: Es darf keine geschlossene Lösung entstehen. Die Schnittstellen müssen offen und transparent sein und künftig auch Dritten zur Verfügung stehen, um eigene Lösungen anzubinden oder zum Beispiel die Kontakt-Nachverfolgung in bestehende oder neue Apps zu integrieren. Unabhängig von der Diskussion über die Kontaktnachverfolgungs-App sind Gesundheitsministerien in Bund und Ländern in der Pflicht, für einen reibungslosen Transfer von Daten über mögliche Corona-Kontakte an die Gesundheitsämter zu sorgen. Dazu muss es endlich gelingen, das Kontaktverfolgungssystem SORMAS flächendeckend zu implementieren.““

 

 

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