Kira Braun, JUSOS SAAR - Quelle: JUSOS SAAR

Die saarländischen Jusos fordern die Umbenennung der Straße des 13. Januar in Alex Deutsch Straße. Seit 1920 stand das Saargebiet als Folge des Ersten Weltkriegs unter der Verwaltung des Völkerbundes. Die Abstimmung 1935 entschied, ob es so bleiben oder ob das Saargebiet zum Deutschen Reich zurückkehren sollte. Am 13. Januar 1935 stimmten die Bewohner des damaligen Saargebietes für den Anschluss an Hitler-Deutschland.

Kira Braun, Landesvorsitzende der Jusos:  „Die Straße des 13. Januar ist ein Überbleibsel einer damaligen nationalen Erhebung im Saarland. Die Bedeutung des Straßennamens ist vielen, auch aufgrund der fehlenden Informationstafel, nicht mehr geläufig. Die Entscheidung der Saarländer 1935 für den Anschluss des Saargebietes an Hitler-Deutschland beraubte all jenen den Schutz, die sich im Saargebiet vor Hitler und seinen nationalsozialistischen Gräueltaten versteckt hielten. Es raubte vor allem den Jüdinnen und Juden die Hoffnung, im Saargebiet vor den mörderischen Ideologien und Taten des NS-Regimes fliehen zu können. Der Gedanke, dass wir mit Straßennamen an Menschen erinnern, die für Demokratie und Weltoffenheit gekämpft haben, gefällt mir viel besser!

„Jeder Versuch Geschichte zu korrigieren, wäre eine Verhöhnung der Opfer. Die Umbenennung von Straßen, die nationale Erhebungen oder Kolonialisten würdigen, soll genau das Gegenteil bewirken. Die kritische Auseinandersetzung mit den Namen und den dahinterstehenden Geschehnissen, gehört aber nicht auf ein Straßenschild, sondern in den Geschichtsunterricht. Deswegen schlagen wir die Umbenennung in Alex Deutsch Straße vor“., so Braun abschließend. Alex Deutsch, der über viele Jahre in Neunkirchen lebte, hat in über 500 Veranstaltungen, vornehmlich an saarländischen Schulen, als jüdischer Überlebender von seinen schrecklichen Erfahrungen im NS-Konzentrationslager Auschwitz berichtet. Alex Deutsch warnte bis zu seinem Tod im Jahre 2011 immer wieder vor einem Wiedererstarken des Rechtsextremismus.

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