Symbolbild

Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich dafür ein, dass das Saarland einen Corona-bedingten Pflegebonus auch für die Beschäftigten der Krankenpflege und des Notfallsanitätsdienstes finanziert. Man könne nicht mehr länger auf eine Einigung im Bund warten, ohne erhebliche Vertrauensverluste der Beschäftigten in Kauf zu nehmen. Dazu erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Dr. Magnus Jung.

Dr. Magnus Jung (SPD).
Quelle: www.spd-fraktion-saar.de

„Bundesgesundheitsminister Spahn hat im April ausdrücklich auch einen Pflegebonus für die Beschäftigten in der Krankenpflege in Aussicht gestellt. Es ist ein schwerer Vertrauensbruch, dass dessen Umsetzung bislang gescheitert ist. Das Land kann aber nicht mehr abwarten, ob der Bund noch seiner Verantwortung gerecht wird. Deshalb sollte das Saarland aus meiner Sicht nun finanziell in Vorlage treten, um nicht noch mehr Vertrauen der Beschäftigten zu verspielen.“

Einmalzahlungen reichen nach Ansicht von Jung aber nicht aus, um die Bedeutung der Pflege im Gesundheitswesen zu unterstreichen. Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion sieht die Bundesregierung in der Verantwortung, mit einer deutlichen finanziellen Aufwertung die Attraktivität des Pflegeberufes zu stärken:

„Nur aufgrund unseres stabilen Gesundheitssystems mit exzellentem medizinisch-pflegerischen Personal konnte Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern bislang gut durch die Corona-Krise kommen. Wenn aber die seit langem verfolgte Aufwertung des Pflegeberufes nicht gelingt, laufen wir Gefahr, dass sich der Personalmangel verschärft und daraus erhebliche gesundheitliche Risiken für Patienten entstehen. Noch immer verdienen Pflegekräfte im Vergleich zu Ärzten zu wenig. Das spiegelt seit langem nicht mehr den stetig erweiterten Verantwortungsbereich der Berufsgruppe wider.“

Deshalb müsse die Bundesregierung noch in diesem Jahr im Rahmen eines großen Pflegegipfels Tarifparteien, Kostenträger und Politik an einen Tisch bringen, um eine deutliche Aufwertung des Pflegeberufes zu forcieren. Aufgrund der zersplitterten Trägerlandschaft sowie dem niedrigen gewerkschaftlichen Organisationsgrad in der Branche, sei ein großer Wurf ohne die Politik nicht machbar.

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