Eis-Manufaktur - Gelatoh Homburg

Die Mitarbeiter des Landesamtes für Verbraucherschutz (LAV) haben im Rahmen einer Kontrollaktion die Arbeit der saarländischen Eiscafés überprüft. Seit der 2. Maiwoche wurden insgesamt 199 Proben Speiseeis sowie 98 Proben Schlagsahne mikrobiologisch untersucht. Lebensmittelchemisch überprüfte das LAV 99 Proben.

Minister Reinhold Jost
Foto: Becker und Bredel / www.saarland.de

„Die aktuellen Ergebnisse belegen es erneut: Das saarländische Speiseeis ist von insgesamt guter Qualität. Dem sommerlichen Eisgenuss steht also nichts im Weg“, so Verbraucherschutzminister Reinhold Jost. Bei der mikrobiologischen Untersuchung liegt der Schwerpunkt vor allem auf Keimen, die gesundheitlich bedenklich sind. 7 Prozent der diesjährigen Speiseeisproben wiesen einen zu hohen Gehalt an Enterobacteriaceae auf, was auf Hygienemängel bei der Herstellung hindeutet. Drei der Proben wurden aufgrund einer zu großen Anzahl an Bacillus cereus beanstandet. Dieses weit verbreitete Bakterium kann durch Rohstoffe wie Obst, Nüsse oder Milchprodukte ins Eis gelangen. Die Proben waren somit zwar mikrobiologisch auffällig, wurden jedoch nicht als gesundheitsschädlich eingestuft.

Bei der lebensmittelchemischen Untersuchung kontrolliert das LAV die ordnungsgemäße Zusammensetzung und Kennzeichnung von Zusatzstoffen.19 Proben waren dabei auffällig: Zu wenig Fruchtanteil (mindestens 20%) im Fruchteis (2), zu wenig Milchfett im Milcheis (1), ungekennzeichnete Fettglasur statt Schokolade in Stracciatella (2), fehlende Allergenkennzeichnungen (3) sowie fehlende Kennzeichnung von Farbstoff (11). Die zusätzliche Überprüfung von Speisekarten, Zusatzstofflisten und Allergeninformationen ergab bei 14 von 89 Eiscafés fehlerhafte oder unvollständige Angaben. Die Überprüfung von Fruchtsoßen – etwa beim beliebten Spaghetti-Eis – zeigten bei den Proben keine Hinweise auf Farbstoffe.

„Die vorliegenden Ergebnisse beim Speiseeis bestätigen den guten Trend des Vorjahres. Unsere regelmäßigen Kontrollen sorgen für einen größtmöglichen Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher“, so Jost. „Als Sorgenkind der vergangenen Jahre bestätigte sich allerdings erneut die Schlagsahne.“ Die mikrobiologische Untersuchung ergab bei 69 Prozent der überprüften Proben unbefriedigende Auffälligkeiten. Die nachgewiesenen Keime handelt es sich vor allem um Enterobacteriaceae, Pseudomonaden und vereinzelt E. coli. Von den festgestellten Mängeln geht jedoch keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung aus.

Zur Herstellung von Schlagsahne wird zunächst keimarme pasteurisierte bzw. ultrahocherhitzte Flüssigsahne verwendet, die mit Hilfe von Sahneaufschlagautomaten weiterverarbeitet wird. Das Problem der hohen Keimbelastung in Schlagsahne liegt häufig in der Wartung der Aufschlagautomaten sowie dem Hygieneverständnis des Benutzers. Das Produkt ist ein leicht verderbliches Lebensmittel, das durchgängig unter Kühlbedingungen gelagert werden sollte. „Unzureichende Reinigung und Desinfektion des Sahneautomaten oder mangelnde Hygieneschulung des Personals können zu einem solchen Ergebnis führen. Um die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin zu schützen, wird das LAV auch in Zukunft regelmäßig engmaschige Kontrollen durchführen und den Gastronomiebetreibern beratend zur Seite stehen“, so Jost.

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