boy riding on surfboard holding black boat oats during daytime
Foto: Ben White
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Traurige Zwischenbilanz der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) noch vor Ende der Badesaison: In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sind 253 Menschen ertrunken (77 mehr als im Vorjahreszeitraum), davon waren sieben Kinder unter zehn Jahren (2023: 8).

Im Saarland verzeichnete die DLRG drei tödliche Unfälle, in Rheinland-Pfalz elf. Angesichts der steigenden Opferzahlen fordert die Wasserrettungsorganisation, die Selbstschutzfähigkeiten der Bevölkerung zu verbessern, indem der Entwicklung zu immer mehr Nichtschwimmern und schlechten Schwimmern ein Riegel vorgeschoben wird. Der Schwimmclub Homburg teilt diese Sichtweise und unterstützt den Ansatz zur Vorbeugung von Ertrinkungsunfällen voll und ganz.

Gefährliche Nachlässigkeit beim Wassersport

20 tödliche Unfälle verzeichnete die DLRG bei Freizeitaktivitäten wie Stand-Up-Paddling, Bootfahren und Kitesurfen – bereits so viele wie im gesamten Vorjahr. Diese alarmierenden Statistiken decken sich mit den Beobachtungen von Mathias Manderscheid, Schwimmclub-Trainer, DLRG-Ausbilder und Familienvater. „Wir waren vor Kurzem am Hopfensee und ich sah so viele Nichtschwimmer auf dem Paddelboard unterwegs – ohne Weste! Mein Sohn kann schwimmen und bekommt trotzdem eine an. Gerade kleine Kinder fallen leicht vom Board, erschrecken sich und bekommen einen Schock durch den großen Temperaturunterschied von Sonne zu Wasser. Plötzlich können sie nicht mehr schwimmen und gehen im See unter.“ Deswegen die Empfehlung beider Seiten: Wassersport nur mit Schwimmweste!

Warnung vor falscher Sicherheit nach Sommer-Crashkursen

Der zweitgrößte Schwimmverein des Saarlandes beobachtet einen weiteren beängstigenden Trend mit großer Sorge. Viele Familien wiegen sich in falscher Sicherheit, wenn sie aus den Ferien zurückkehren und ihre Kleinen im Hotelpool das Seepferdchen erworben haben. Manderscheid, Schwimmclub-Trainer: „Ich kann nicht oft genug wiederholen, dass der Frühschwimmer nicht mit sicherem Schwimmen gleichzusetzen ist. Letzteres bescheinigt erst das Bronzeabzeichen. Wir als Schwimmclub Homburg gehen aber noch einen Schritt weiter und empfehlen Eltern eindringlich, bis zum Silberabzeichen weiterzumachen, weil man für den sogenannten ‚Fahrtenschwimmer‘ schon erste Selbstrettungsfähigkeiten nachweisen muss – ganz im Sinne der oben erwähnten Erhöhung der Selbstschutzfähigkeit.“

Auch nach den Schulstart das Schwimmbad weiter besuchen!

Der erfahrene Übungsleiter appelliert an die Urlaubsrückkehrer, nach den Sommerferien unbedingt weiter im Wasser zu trainieren, da man Schwimmfertigkeiten auch wieder verlieren kann. Manderscheid: „Auf gar keinen Fall bis zur nächsten Freibadsaison warten, um mit den Kindern wieder schwimmen zu gehen!“ Außerdem rät er Eltern, kritisch zu hinterfragen, ob sie auch wirklich „lupenreine“ Abzeichen im Gepäck zurückbringen. Dies ist laut gemeinsamer Prüfungsordnung von DLRG, Deutschem Schwimmverband (DSV) & Co. nur dann der Fall, wenn die Wassertiefe die Körpergröße des Prüflings überschreitet. Auch muss das Kind vom Rand ins tiefe Becken deutlich springen und dabei vollständig eintauchen. Manderscheid: „Das dreisteste, wovon ich je gehört habe, war ein Hotel im Mittelmeer, das Schwimmabzeichen in einem Nichtschwimmerbecken mit etwa 10 Metern Länge vergab. Das ist doch nur Augenwischerei! Beim Schwimmclub werden die Prüfungen stets auf der Kurzbahn mit 25 Metern Länge abgenommen. Das Kind muss dann auch fürs Seepferdchen die geforderte Strecke gänzlich ohne Erholungspause zurücklegen.“

Der Schwimmclub Homburg bietet eine Vielzahl an Trainingsmöglichkeiten an, um frisch gebackene Seepferdchen-Absolventen zu sicheren Schwimmern zu machen und sie auf die anspruchsvollsten Abzeichen vorzubereiten. “Wir laden alle Eltern ein, sich über unsere Schwimmkurse zu informieren und mit ihren Kindern zum Schnuppern vorbeizukommen.”

Infos gibt’s auf der Vereins-Website unter homburg-schwimmclub.de.

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