Das Schlossberg-Hotel wurde mit dem Qualitätssiegel "Hören mit Herz" ausgezeichnet: Geschäftsführer der Saarpfalz-Touristik Wolfgang Henn, Beigeordnete des Saarpfalz-Kreises Markus Schaller, Hoteldirektorin Corinna Welsch und die Vertreterin des Netzwerks Hören, Prof. Gentiana Wenzel (v.l.n.r.). Bild: Bill Titze
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Klingel, Wecker, Medien – für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen können ganz normale Alltagsdinge zur echten Herausforderung werden. Das gilt auch im Urlaub, der ja eigentlich zur Entspannung da sein soll. Um Betroffenen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, hat sich das Homburger Schlossberg-Hotel einiges einfallen lassen. Dafür gab es nun eine besondere Auszeichnung.

Fast jeder dürfte eine Person kennen, die mit Hörproblemen zu kämpfen hat. In vielen Situation kann ein Hörgerät Abhilfe schaffen, aber bei Weitem nicht immer. Und nicht überall gibt es im öffentlichen Raum genug Hilfe, was das Leben für Betroffene unter Umständen deutlich erschwert. Das wirkt sich natürlich auch auf den Urlaub aus, weshalb vor einigen Jahren im Saarland das Netzwerk Hören aus der Taufe gehoben wurde. Dieses soll Partner aus Medizin und Tourismus zusammenbringen, um hörgeschädigten Menschen ein unbeschwertes Urlaubsvergnügen zu ermöglichen.

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Eine Vertreterin des Netzwerks ist Prof. Gentiana Wenzel von der Homburger Uniklinik, die an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde beschäftigt ist. „Ich weiß aus dem persönlichen Kontakt, wie wichtig es für diese Menschen ist, das Leben drum herum mitzubekommen. Ihnen die Möglichkeit zu geben, das Leben zu genießen, ist für uns essentiell.“ Um Hörbeeinträchtigten die Urlaubsplanung zu erleichtern, verleiht das Netzwerk das Qualitätssiegel „Hören mit Herz“. Damit touristische Betriebe sich damit schmücken können, müssen sie verschiedene Kriterien erfüllen. Beispielsweise eine induktive Höranlage an der Rezeption und deren blendfreie Ausleuchtung, damit die Menschen gut von den Lippen ablesen können.

Bisher gab es landesweit 23 Einrichtungen, die mit dem Siegel ausgezeichnet wurden: Nun kommt mit dem Homburger Schlossberg-Hotel eine weitere hinzu. Zu diesem Anlass übergab Prof. Wenzel vor Ort eine Urkunde an Hoteldirektorin Corinna Welsch. Dort ist man ganz besonders stolz auf die Auszeichnung. Barrierefreiheit sei für sie immer ein Herzensprojekt gewesen, erklärt Welsch. „Seit wir 2019 mit dem Umbau angefangen haben, war klar, dass wir diese Richtung einschlagen werden.“ Konkret bedeutet das für Hörbeeinträchtigte, dass es in zwei Zimmern mittlerweile besondere Technik eingebaut ist. So ist die Türklingel mit einem Blinksignal verbunden, der Wecker weckt mit Lichtsignal und TV und Radio sind mit Kopfhörern ausgestattet. Darüber hinaus warnt der Rauchmelder bei Gefahr durch Lichtsignale und einen besonders lauten Warnton.

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Außerdem sind bereits 15 Mitarbeiter speziell für den Umgang mit Hörgeschädigten geschult. Diese sind vor allem im Kundenkontakt beschäftigt, um optimal auf die Bedürfnisse Betroffener eingehen zu können. „Dass sich die Menschen hier willkommen fühlen, ist letztlich das Entscheidende“, unterstreicht Welsch. Sie sei sehr stolz auf das Engagement ihrer Mitarbeiter, die sich sofort zu entsprechenden Schulungen bereiterklärt hätten.

Viel Lob gab es dafür vom Beigeordneten des Saarpfalz-Kreises, Markus Schaller. „Ich freue mich sehr, dass sich das Haus auf den Weg gemacht hat, Menschen mit Hörbeeinträchtigungen den Urlaub zu erleichtern und unseren schönen Kreis zu entdecken.“ Für den Geschäftsführer der Saarpfalz-Touristik, Wolfgang Henn, ist Barrierefreiheit ein wichtiges Thema für den Tourismus. „Ich bin froh, wenn wir möglichst viele Betriebe bekommen, die sich bei diesem Thema engagieren.“ Letztlich sind es jedoch nicht nur Hotels, die einen Beitrag leisten können. So ist beispielsweise auch die Tourismuszentrale in Homburg speziell auf die Bedürfnisse von Hörbeeinträchtigten ausgestattet. Für diese bedeutet das im Zweifel einen deutlich entspannteren Urlaub – der Alltag ist schließlich anstrengend genug.

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