Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Mittwoch an der Auftaktsitzung des Zukunftsrates teilgenommen. Gemeinsam mit Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt und der Bildungs-Staatssekretärin Kornelia Haugg traf er sich in Berlin mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz war vertreten. Im Fokus der Diskussion standen Innovationen als Motor für die Transformation hin zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft.
Der Zukunftsrat, der für die 20. Legislaturperiode vom Bundeskanzler eingesetzt wurde, nimmt neue Entwicklungen, Erkenntnisse und Trends im Innovationskreislauf in den Blick und erarbeitet Vorschläge zur Stärkung des Forschungs- und Innovationssystems, der Resilienz und der technologischen Souveränität. Sein Ziel ist es, die Potentiale aus Forschung und Unternehmen für den Standort Deutschland und zur Bewältigung der anstehenden Transformationsaufgaben zu heben. Dabei diskutiert er auch Fragen der gesellschaftlichen Akzeptanz und ethische Aspekte.
Im Rahmen eines internationalen Benchmarkings zu den Stärken und Schwächen des Innovationssystems hat der Zukunftsrat in seiner Auftaktsitzung eine Standortbestimmung für Deutschland im globalen Wettbewerb vorgenommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hielten fest, dass es vor allem im Bereich Transfer bestehende Schwächen zu adressieren gilt, um die starken Forschungs- und Entwicklungsleistungen in konkrete und weltweit erfolgreiche Innovationen zu überführen.
Als zentrales Thema erörterten die Mitglieder des Zukunftsrats, welchen Beitrag Innovationen leisten können, um Wertschöpfung und Wohlstand in Deutschland auf Dauer abzusichern und gleichzeitig die vereinbarten Klimaziele zu erreichen sowie aktuelle und weitere geopolitische Herausforderungen zu meistern. Dabei wurden auch die Finanzierung von Innovationen sowie die noch nicht ausreichend genutzten Potenziale der Digitalisierung in Wirtschaft und Verwaltung diskutiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer betonten die Chancen einer Circular Economy, um allgemein unabhängiger von Rohstoffimporten zu werden. Ebenfalls sprachen sie sich für eine weitere Stärkung des Biotechnologie-Ökosystems in Deutschland aus.
Der Zukunftsrat der Bundesregierung wird inhaltlich von einer Geschäftsstelle vorbereitet, die bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften angesiedelt ist. Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft im Zukunftsrat sind:
- Prof. Dr. Henning Kagermann | Vorsitzender des acatech-Kuratoriums – Vorsitz des Steuerkreises
- Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner | TUM Distinguished Affiliated Professor an der Technischen Universität München
- Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer | Vorsitzender des Aufsichtsrats der Robert Bosch GmbH
- Prof. Dr. Frau Irene Bertschek | Professorin für Ökonomie der Digitalisierung an der Justus-Liebig-Universität Gießen; Mitglied der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI)
- Dr. Martin Brudermüller | Vorsitzender des Vorstands der BASF SE
- Yasmin Fahimi | Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes
- Dirk Hoke | CEO von Volocopter (ab September 2022)
- Christian Klein | CEO und Mitglied des Vorstands der SAP SE
- Dr. Tina Klüwer | Director AI bei K.I.E.Z. (Künstliche Intelligenz Entrepreneurship Zentrum)
- Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer | Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft
- Dr.-Ing. Reinhard Ploss | acatech Präsident
- Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert | Professorin für Medizinethik an der Westfälischen Wilhelms-Universität
- Prof. Dr. Martin Stratmann | Präsident der Max-Planck-Gesellschaft
- Prof. Dr. Geraldine Rauch | Präsidentin der Technischen Universität Berlin
- Prof. Dr. Özlem Türeci | Mitgründerin und CMO von BioNTech; Professorin für Personalisierte Im-muntherapie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- Dr. Joachim Wenning | Vorsitzender des Vorstands der Munich Re