Anzeige

Erwachsene mit Bluthochruck (Hypertonie) können an einer klinischen Studie der Universitätsklinik für Kardiologie teilnehmen, in der das neue Verfahren der renalen Denervation mit Ultraschall-Katheter zur Blutdrucksenkung untersucht wird.

Sie kommen möglicherweise für die klinische Studie in Frage, wenn Sie zwischen 18 und 80 Jahre alt sind und Sie derzeit zwei bis fünf blutdrucksenkende Mittel einnehmen und Ihr Blutdruck trotz der Einnahme dieser Blutdrucksenker bzw. Kombipräparate bei 150/90 oder höher liegt.

Anzeige

Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte bei der Studienkoordinatorin Christina Koch, E-Mail:christina.koch@uks.eu, Telefon: (06841) 16 – 1 58 54.

Die arterielle Hypertonie ist die häufigste chronische Erkrankung, die zu Komplikationen wie Schlaganfall, Demenz, Herzinfarkt und Herzinsuffizienz sowie Niereninsuffizienz führen kann. „Aus Studien wissen wir, dass eine effektive Blutdrucksenkung das Risiko für schwerwiegende Komplikationen deutlich reduzieren kann: Pro 10 mmHg systolischer Blutdrucksenkung verringert sich das Risiko für einen Schlaganfall um 27 %, für Herzinsuffizienz um 28 % und für eine schwerwiegende kardiovaskuläre Erkrankung um 20 %.“, sagt Prof. Dr. med. Felix Mahfoud, Leitender Oberarzt der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS).


Europäische Leitlinien empfehlen einen Blutdruck von 120/130 zu 70/80 mmHg

2018 wurden die europäischen Leitlinien zum Management der Hypertonie aktualisiert, um Betroffene von Beginn der Krankheit an intensiver und zielgerichtet zu behandeln. Darin wurden auf Grundlage der aktuellen Studienlage die Ziel-Blutdruckwerte nach unten angepasst. Sie sollen zwischen 120 bis 130 mmHg systolisch und 70 bis 80 mmHg diastolisch liegen. Diese Werte können mit Lebensstilmaßnahmen und mit einer in den meisten Fällen notwendigen medikamentösen Therapie erreicht werden.

„Eine ganz wesentliche Neuerung in den europäischen Empfehlungen ist, dass die meisten Betroffenen von Anfang an mit einer dualen Wirkstoff-Kombination behandelt werden sollten. Hierdurch kann eine größere und raschere Blutdrucksenkung erreicht werden, mit der die Patientinnen und Patienten schneller zu ihrem Zielwert gelangen. Andererseits bekämpfen wir durch die Reduktion der Tablettenlast das häufige Problem einer mangelnden Therapietreue“, erläutert Prof. Dr. Michael Böhm, Direktor der Klinik für Kardiologie des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS).

Leichter Bluthochdruck kann manchmal sogar ohne Medikamente einfach durch eine Änderung des Lebensstils (Abnehmen, weniger Rauchen, kein Alkohol und Salz, mehr Sport) gesenkt werden und wird weitergehend meist durch blutdrucksenkende Medikamente behandelt.

Allerdings haben von den behandelten Bluthochdruckpatientinnen und -patienten rund 15 Prozent einen resistenten Bluthochdruck, d. h. diese Menschen bekommen ihre Werte trotz der Behandlung mit drei oder mehr Medikamenten nicht in den Griff. Wenn sich der erhoffte Erfolg trotz Kombination verschiedener Präparate nicht einstellt, oder die Betroffenen die Medikamente nicht gut vertragen, ist möglicherweise das Verfahren der renalen Denervation eine Therapieoption.

Die renale Denervation ist eine neue Therapieoption per Ultraschall-Katheter

Dabei werden in einem kleinen Eingriff durch die Leistenarterie die überaktiven Nerven rund um die Nierenarterie mit einem Ultraschall-Katheter deaktiviert, so dass weniger Blutdruck erhöhende Impulse weitergeleitet werden. Dieser sehr sichere und gut erprobte Eingriff wird auch von Prof. Dr. med. Felix Mahfoud und PD Dr. med. Sebastian Ewen am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg durchgeführt.

Prof. Dr. med. Michael Böhm und sein Team forschen seit mehreren Jahren an dieser Methode zur Senkung des Blutdrucks. „In den Nierenarterien verlaufen bestimmte Stressnervenfasern, die den Blutdruck beeinflussen. Wir können mit Hilfe eines Katheters eben diese Nerven veröden“, erklärt Prof. Dr. med. Michael Böhm.

 Erfolg des neuen Verfahrens in weltweiter Studie Ende März 2020 belegt

Ob und wie stark eine solche Verödung den Blutdruck ändert, wurde in der weltweiten „SPYRAL HTN-OFF MED“-Studie untersucht. Das Studienergebnis wurde Ende März 2020 in der renommierten Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht.

Mehr als 300 Patienten an 46 Zentren in neun Ländern mit einem Blutdruck zwischen 140 und 180 mmHg, die alle keine blutdrucksenkenden Medikamente nahmen, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Bei einer Gruppe wurde eine renale Denervation durchgeführt, bei der anderen Gruppe lediglich ein Scheineingriff. „Bei einer solchen Blindstudie wissen die Teilnehmer nicht, welcher Gruppe sie angehören. Dadurch minimiert man den Einfluss von Erwartungshaltungen oder auch unbewussten Verhaltensänderungen“, so Prof. Dr. Böhm. „Das Ergebnis dieser Studie war, dass durch die renale Denervation der Blutdruck nachweislich gesenkt werden konnte.“

 Aktuell läuft eine Studie für Betroffene, die trotz mehrerer Medikamente hohen Blutdruck haben

Aktuell läuft eine weitere Studie, die den Einfluss des Eingriffs bei Patientinnen und Patienten zeigen soll, bei denen der Bluthochdruck bereits medikamentös behandelt wird, bislang aber nicht zum gewünschten Erfolg führt.

Wenn die oben genannten Kriterien auf Sie zutreffen und Sie Interesse an dem neuen Verfahren haben, melden Sie sich bitte bei der Studienkoordinatorin Christina Koch, E-Mail: christina.koch@uks.eu, Telefon: (06841) 16 – 1 58 54.

 

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein