40.000 Euro übergibt hier Dr. Maria Cacacciola-Ketter für den Verein „Miteinander gegen Krebs“ an die Geschäftsführere der Saarländischen Krebsgesellschaft, Sabine Rubai, und den Vorsitzenden Dr. Steffen Wagner. - Foto: Rosemarie Kappler
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Drei Monate, 1640 Läufer, drei Weltumrundungen und eine 40.000 Euro-Spende an die Saarländische Krebsgesellschaft.

Schnöde Statistik könnte man sagen, aber hier geht es ausnahmsweise einmal nicht bloß um nüchterne Zahlen sondern um ein stark emotional belastetes Thema mit vielen Facetten. Weil fast jeder irgendjemand kennt der selbst betroffen ist oder in dessen Umfeld ein naher Mensch an Krebs erkrankt ist, hatte sich in Homburg vor Jahren der Verein „Miteinander gegen Krebs“ gebildet, der vor allem auf eines aufmerksam machen wollte: Man kann mit Bewegung gegen die Erkrankung und die davon ausgehenden und projizierten Stimmungslagen anlaufen.

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In der Folge hatte der Verein den „Cross against Cancer“ aus der Taufe gehoben und als feste Laufveranstaltung etablieren können. In diesem Jahr hätten sich nach dem Startschuss am Waldstadion wieder um die 2.000 Läufer auf den Weg machen sollen. Corona war dagegen. Die Vereinsmitglieder um Maria Cacacciola-Ketter wollten sich davon nicht entmutigen lassen. Sie nahmen die Herausforderung an und sannen nach einer alternativen Lösung. Diese Haltung kann im übertragenen Sinn auch als generell positiv wirkendes Therapeutikum verstanden werden. Durch das zulassen jedweder Gedanken, durch Inspiration der jüngeren Vereinsmitglieder und letztlich durch den festen Willen, wie auch immer eine Laufveranstaltung durchzuführen, konnte letztlich in 2020 doch der längst über die Grenzen hinaus bekannte „Cross against Cancer“ stattfinden.

Angeboten wurde er diesmal als virtueller Lauf im Zeitraum vom 1. Juli bis 20. September – also genau zwölf Wochen. Das Enddatum war dabei fast schon als symbolisch zu werten, denn am gleichen Tag startete auch der Sydney-Marathon erstmals als virtueller Lauf. Und eben genau die Distanz von Homburg nach Sydney (16588 Kilometer) war es, die der Verein „Miteinander gegen Krebs“ als Ziel für den eigenen virtuellen Lauf gesteckt hatte. Doch bereits Mitte August hatten sich rund 1300 Läufer angemeldet und hatten schon zu diesem Zeitpunkt 41.000 Kilometer erlaufen, hatten die Welt also berets einmal umrundet.

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Am Ende waren es dann 1.640 Menschen, die stattliche 122542 Kilometer unter die Füße genommen hatten und die damit dreimal um die Welt gelaufen waren. Durch Sponsoren-Unterstützung und durch Eigenmittel des Vereines war es möglich, dass die Startgebühr von 15 Euro komplett in den für die Krebsgesellschaft aufgesetzten Topf fließen konnten. Ergänzt durch die großzügige Zuwendung des Hauptsponsors Omlor wurden am Ende 40.000 Euro aufgeschäumt. Man sei in diesem Jahr an dem neuen Format des Laufes und durch die gänzlich neue Situation gewachsen, machte die Vorsitzende Cacacciola-Ketter bei der Spendenübergabe deutlich. Der sechste Cross against Cancer sei damit eigentlich zu einer ersten Veranstaltung geworden, weil der Lauf gänzlich anders organisiert werden musste, so dass man kaum auf die früher gemachten Erfahrungen hatte zurückgreifen können.

Dem Lauf selbst hat das keineswegs geschadet. Im Gegenteil. Der „Cross against Cancer“ ist zu einem internationalen Lauf avanciert, an dem Läufer aus Belgien und der Schweiz teilgenommen hatten. Die Botschaft, dass der Lauf trotz Corona durchgeführt wird, bewegte und rührte sämtliche Mitarbeiter bei der Saarländischen Krebsgesellschaft. Der Verein bietet landesweit Beratung und Betreuungsangebote für Krebspatienten und deren Angehörige und ist zwingend auf Spenden angewiesen.

Für Geschäftsführerin Sabine Rubai hatte sich der „Schleier der Pandemie“ gelichtet, als die Nachricht kam, dass der Cross against Cancer stattfinden wird. Rubai: „Das war der Moment, in dem ich gedacht habe: Wahnsinn, das ist ein Lichtblick für uns; etwas ganz Besonderes. Mehr als Danke kann ich in diesem Moment nicht mehr sagen.“ Dr. Steffen Wagner als Vorsitzender der Krebsgesellschaft, erklärte: „Ihr tut Vieles, um den Krebspatienten zu helfen, aber auch viel, um sie aus der Stigmatisierung heraus zu holen. Das ist genauso wichtig.“

 

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