Trotz der Umsatzsteigerungen im Juni gehören die Autohäuser im 1. Halbjahr 2020 zu den klaren Verlierern der Corona-Krise im Einzelhandel. Zum Vergleich: Insgesamt setzten die Einzelhandelsunternehmen ohne den Kfz-Handel in Deutschland im 1. Halbjahr 2020 preis-, kalender- und saisonbereinigt 1,1 % mehr um als im 2. Halbjahr 2019.

Klarer Corona-Gewinner im Bereich Mobilität ist dagegen der Handel mit Fahrrädern, Sport- und Campingartikeln. Die Branche konnte trotz des zeitweiligen Lockdowns im 1. Halbjahr 2020 preis-, kalender- und saisonbereinigt ein Umsatzplus von 6,8 % im Vergleich zum 2. Halbjahr 2019 verbuchen. Nach der Wiedereröffnung der Läden stieg der Erlös im Mai 2020 gegenüber dem Vormonat um 56,1 % an. Im Juni ging er zuletzt zurück: um 4,9 % im Vergleich zum Mai. Damit lag der Juni 2020 dennoch deutlich über Vorjahresmonat (+29,2 %). In der Branche waren im Jahr 2018 insgesamt 12 000 Handelsunternehmen mit rund 70 000 Beschäftigten registriert.

Die Einzelhandelspreise für den Handel mit Kraftfahrzeugen stiegen im 1. Halbjahr 2020 im Vergleich zum 1.Halbjahr 2019 leicht an: um 1,6 %. Zum Vergleich: Insgesamt gingen die Preise im Einzelhandel inklusive Kraftfahrzeughandel im selben Zeitraum um 1,3 % nach oben. Auch beim Handel mit Fahrrädern, Sport- und Campingartikeln lag der Preisanstieg im 1. Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum geringfügig über dem im gesamten Einzelhandel und belief sich auf 1,4 %.

Mehr als drei Viertel aller deutschen Haushalte besaßen 2019 mindestens ein Auto (77,1 %). Diese Zahl blieb in den vergangenen zehn Jahren weitestgehend konstant – 2009 hatte sie bei 76 % gelegen. Allerdings ging im selben Zeitraum der Anteil der Haushalte zurück, die einen neu gekauften Pkw ihr Eigen nannten: von 34,2 % im Jahr 2009 auf 32,6 % im vergangenen Jahr. Auch Fahrräder gehören zu den langlebigen Gebrauchsgütern, die in den meisten deutschen Haushalten vorhanden sind: Im Jahr 2019 besaßen vier Fünftel aller deutschen Haushalte mindestens ein Fahrrad (79,3 %). Zehn Jahre zuvor war der Anteil ähnlich hoch (80,5 %).

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