TVH-Cheftrainer Pedro Vieira hatte in den Auszeiten am Sonntag seinen Spielern viel zu erklären, ehe der knappe Auswärtssieg bei der MSG HF Illtal feststand. Foto: Markus Hagen
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6:2-Punkte holte der TV Homburg bisher in der noch jungen Saison der Regionalliga Südwest. Nur eine Partie (23:29) bei der HV Vallendar verlor der Meisterschaftsanwärter aus Homburg. Mit den Leistungen seines TV Homburg zuletzt beim 31:28-Sieg waren aber weder Spieler, Trainer Pedro Vieira und sein Co Patrick Grabenstätter, noch der sportliche Leiter des TV Homburg, Jörg Ecker, alles andere als einverstanden. Grund genug am Dienstag dieser Woche vor dem Heimspiel am heutigen Samstag ab 18.30 Uhr in der Robert-Bosch-Schulsporthalle gegen den Tabellenachten TV Offenbach eine Sitzung einzuberufen, um einige Dinge zu hinterfragen. 

Jörg Ecker: „Trotz des Siegers bei der HF Illtal war das Gezeigte von unserem Team alles andere als befriedigend. Es gab vieles zu Kritisieren und zu Bemängeln.” Mit einigen Spielern zeigte sich Ecker nicht einverstanden. „So einfach runterspielen im Handball geht nicht. Darauf haben wir am Dienstag in der Sitzung hingewiesen.” Beim TV Homburg befürchtet man, dass durch mangelnde Bereitschaft an die Bestleistung heranzukommen und fehlende Konzentration über 60 Minuten schon frühzeitig die anvisierte Meisterschaft in weite Ferne geraten können. Das Spiel in Eppelborn beim Tabellenelften HF Illtal, die erst einen Punkt auf dem Konto haben, wurde zwar gewonnen, aber es gab im Verlauf der Begegnung ein stetiges Auf- und Ab. 

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So sah es auch Trainer Pedro Vieira. „Wir hätten schon deutlicher zur Pause führen können, nachdem wir ganz schwer ins Spiel kamen.” Der Portugiese vermisste die Konsequenz im Torabschluss. Teilweise sei dies in der zweiten Halbzeit besser geworden. Aber dann stimmte in der Defensive einiges nicht. „Illtal kam zurück. Das darf uns nicht passieren.” Vieira und Ecker denken da schon an die Partien, wenn es gegen die Mitkontrahenten um die Meisterschaft, wie TuS Dansenberg, HV Vallendar und Sportfreunde Budenheim geht, die mit jeweils einem Spiel weniger auf dem Konto als der TVH ohne Verlustpunkt mit 6:0-Zählern vor dem Tabellenvierten aus dem Saarland stehen. „Es gilt weiter hart zu arbeiten, um 60 Minuten konsequent den Abschluss durchzusetzen, freie Bälle vor dem Tor zu Treffern um zu münzen und hinten aggressiver aufzutreten, als zuletzt bei den Handballfreunden Eppelborn.“

Am Dienstagabend wurde vor dem Training noch einmal das vergangene Sonntagsspiel gegen Illtal durchleuchtet. Zwei Tage später gab es ein weitere halbe Stunde Videostudium. Diesmal galt es die Spielweise des Samstagsgegners TV Offenbach zu analysieren, der bisher jeweils zwei Spiele zu seinem Gunsten entscheiden konnte und zwei Partien verlor. „Es gibt keinen Grund den Gegner zu unterschätzen. Im 1:1-Spiel sind sie stark”, verweist der TVH-Trainer auf die starken Offenbacher Offensivkräfte Andreas Betz, Lukas Metz und Phlipp Mohra. „Ich erwarte, dass wir kompakt und aggressiv auftreten. Und dies über 60 Minuten und nicht nur phasenweise, wie am vergangenen Spieltag. Gelingt uns das, dürften wir am Samstag gegen Offenbach keine großen Probleme bekommen.”

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Vor dem großen Ziel Meisterschaft und Aufstieg in die Dritte Bundesliga müssen also noch einige Stellschrauben beim TV Homburg angezogen werden. So sieht es auch der 21-jährige Neuzugang Jose Resende, dessen starke Wurfleistung bei der HF Illtal zum Sieg reichte. Nicht weniger als zehn Treffer markierte der Portugiese am Sonntag in Eppelborn bei dieser Partie für den TV Homburg. „Zehn Treffer ok, aber es waren auch sechs Siebenmeter dabei”, will Resende diese Trefferzahl nicht so überbewerten. „Wichtig war, dass ich meiner neuen Mannschaft helfen konnte, dass wir zumindest die zwei Punkte mit nach Hause nehmen konnten. Spielerisch müssen wir noch einiges verbessern und uns steigern in den kommenden Wochen”, sagt er selbstkritisch auf die Gesamtleistung der Mannschaft.

Im Alter von zehn Jahren begann er beim Verein Nucleo de Andebol Samora Comeirra NASC  mit dem Handballspiel. Später wechselte er zur Jugend von Sporting Lissabon. Als Aktiver bei den Herren ging es zurück zu seinem ersten Jugendverein NASC und von hier zur zweiten Mannschaft von Benfica Lissabon, wo er in der zweiten Liga in Portugal spielte. Nun spielt Resende beim TV Homburg, bei dem er ein Jahr unterschrieb, im Rückraum Rechts oder auf der Rechts-Außenposition. „Ich bin gut aufgenommen worden beim TV Homburg, mit dem ich auf jeden Fall in die 3. Bundesliga aufsteigen will.”

Beim TV Homburg hofft man, dass das Verletzungspech dem Aufstiegsanwärter nicht weiter ein Strich durch die Planungen macht. Nachdem Marvin Mebus mit einem Kreuzbandriss vor drei Wochen für die gesamte Saison ausfällt, zog sich Robin Egelhof einen Mittelhandbruch zu. Er fällt bis Januar aus. Resende: „Irgendwie müssen wir dann da durch.” Nur neun Feldspieler stehen ihm daher zur Verfügung. Sind daher weitere Neuzugänge angesagt? Jörg Ecker: „Das gibt unser Etat nicht mehr her.” Ob der eine oder andere erfahrene Spieler aus der zweiten Mannschaft nach oben kommt, ist mehr als ungewiss, denn die potentiell möglichen Spieler wollen nicht mehr den Aufwand im Training (viermal in der Woche) auf sich nehmen, auch beruflich bedingt.

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