Mit Hochspannung warten die Handballfans aus dem Saarland auf den kommenden Samstag, wenn das Lokalderby der Dritten Bundesliga Staffel Süd/West um 18.30 Uhr in der Homburger Robert-Bosch-Schulsporthalle zwischen dem Aufsteiger TV Homburg und dem Ex-Zweitligisten HG Saarlouis angepfiffen wird.
Über 800 Zuschauer werden in der ausverkauften Halle erwartet. “Das wird ein ganz besonderes Spiel für unseren TV Homburg”, sagt TVH-Trainer Steffen Ecker. Seine Spieler, er und die Homburger Fans brennen auf dieses Derby. “Vor so einer Kulisse haben wir in unserer Sporthalle noch nie gespielt”, herrscht auch beim Coach große Spannung und Erwartung vor diesem Saarderby.
Für einen Spieler des TV Homburg ist das dritte Saisonspiel des Aufsteigers auch kein alltägliches Spiel. Patrick Schulz, der neue Torhüter des TV Homburg, kennt die HG Saarlouis bestens. Von 2014 bis 2022 stand der 34-Jährige in der Zweiten und später in der Dritten Bundesliga für die HG Saarlouis zwischen den Posten, bevor er zur letzten Saison zum luxemburgischen Erstligisten HHG Dudelange wechselte. “Klar ist dieses Derby für mich gegen meinen Ex-Verein was ganz Besonderes. Viele Spieler kenne ich noch aus meiner aktiven Zeit bei der HG Saarlouis. Auch HGS-Trainer Philipp Kessler. Mit einigen Spielern stehe ich heute noch in Kontakt.”
Schulz begann im Alter von sieben Jahren beim TuS 1860 Magdeburg mit dem Handballspiel. Später spielte er von der C- bis zur A-Jugend beim FSV Magdeburg. Als D-Jugendspieler wechselte er vom Feld zwischen die Pfosten als Torhüter. “Einmal ausprobiert und es hat soviel Spaß gemacht, dass ich im Tor geblieben bin”, erzählt der 1,94 Meter lange Keeper. Zum SC Magdeburg war dann der Weg nicht mehr weit. Nach über 50 Bundesligaspielen kam 2011 der Wechsel zum damaligen Erstligisten Eintracht Hildesheim für die Schulz auch nach deren Abstieg bis 2013 in der zweiten Liga spielte. In der Saison 2013/14 stand Schulz beim Drittligisten SG LVB Leipzig unter Vertrag, ehe er 2014 zur HG Saarlouis wechselte.
“Nach einem Jahr HB Dudelange (2022/23) wollte ich mich verändern. Der TV Homburg machte mir ein interessantes Angebot, zumal ja auch in die Dritte Bundesliga aufgestiegen.” Beruflich arbeitet Patrick Schulz als Polizeikommissar in Kirkel, wenige Kilometer von Homburg entfernt. “Das passt alles zusammen, auch beruflich”, so Patrick Schulz, der mit dem TV Homburg keinesfalls gut in die Saison gestartet ist.
Der klaren Heimniederlage (28:36) gegen den Meisterschaftsanwärter HSG Krefeld/Niederrhein folgte zuletzt am Sonntag ein klare 30:41 Niederlage bei der HSG Fresenheim/TV Hochdorf II stehen bisher in der Bilanz. “Gegen Krefeld spielten wir sehr stark in der ersten Halbzeit (18:14-Führung), aber dann häuften sich die Fehler in der zweiten Halbzeit.” Auch bei der jüngsten Niederlage in Hochdorf hatten er und seine Kollegen im Tor nichts zu halten. “Da war nichts zu machen. Immer wieder kam der Gegner frei durch”, stellte er fest. Es sei ein gebrauchter Tag für den TV Homburg am Sonntag in Hochdorf für den Aufsteiger TV Homburg gewesen.
“Wir brauchen zwei starke Halbzeiten, vergleichbar mit der ersten Spielhälfte gegen Krefeld. Dann können wir auch die HG Saarlouis in eigener Halle schlagen”, blickt Schulz schnell auf das anstehende Derby. Den einen oder anderen Tipp über Stärken und Schwächen der HGS-Spieler werde er seinem Trainer Steffen Ecker schon geben können. “Aber der Trainer weiß schon gut Bescheid, man kennt sich ja im Saarland bestens.” Man dürfte gespannt sein. “In der Abwehr müssen wir viel besser stehen und spielen als in den ersten beiden Spielen. In der Offensive noch besser treffen, dann könnte es mit dem ersten Saisonsieg klappen.”
Trainer Steffen Ecker sieht dies genauso. “Von der Einstellung her und Einsatzwille, habe ich keine Bedenken. Jeder wird bei diesem Derby alles geben, um das große Saarderby zu gewinnen.” Vollste Konzentration und die Bereitschaft immer an die Leistungsgrenze heranzukommen und dies über die gesamte Spielzeit, dann sei alles möglich. “Aufgrund der ersten beiden Spieltage ist die HG Saarlouis Favorit. Aber wir können mehr, als das, was wir bisher zeigten, wie in der ersten Halbzeit gegen Krefeld bewiesen. Wenn wir diese Leistung aus dieser Spielhälfte über 60 Minuten gegen Saarlouis abgreifen können, dann ist einiges machbar.”